Mich hats gewundert, dass die Ölkatastrophe hier noch nicht zum Thema wurde;- ich hatte aber keine Muse, selbst nen Fred aufzumachen.
Diese Schiceläden mit ihrem Saubermannimage (hab neulich nen interessanten Artikel gelesen, mit wieviel Kohle BP sich das "Saubermann-Image" über Jahre hinweg aufgebaut hat, nachdem das Schild-Emblem zu der Sonnenblume wurde.
Nu zeigense ihr wahres Gesicht und was sie für armselige Würstchen sind).
Schlimmer noch als die Sache an sich, finde ich die Informationssperre und der Umgang von bp mit den Medien und der Katastrophe selbst.
Nu sehen wir (leider), wie machtlos wir diesen Konzernen in solchen Fällen ausgeliefert sind.
Warum machtlos? Die Masse machts... Also nicht mehr bei Aral tanken, kein Castrol-Schmierstoff mehr kaufen. Ist als Einzelner sicherlich ein Tropfen auf den heissen Stein, aber wenn's viele tun...
Ich bin der Meinung: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren...
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Die lassens locker laufen und wer solls stoppen, wenn nicht die?
Das wirklich schlimme ist, dass die einfach keine Ahnung haben, wie sie's stoppen sollen. Das sie sich über Jahrzehnte ein System aufbauen konnten, mit dem sie einfach an Genehmigungen kamen, Sicherheitsvorschriften zu ihren Gunsten umgebogen haben etc. Und alles mit Hilfe der Politik...
Da lobe ich mir Helmut Schmidt's (bzw Kant's) kategorischen Imperativ!!
Warum machtlos? Die Masse machts... Also nicht mehr bei Aral tanken, kein Castrol-Schmierstoff mehr kaufen.
Das wirklich schlimme ist, dass die einfach keine Ahnung haben, wie sie's stoppen sollen.
Meinst du das wäre anders gelaufen wenn der Mist einer anderen Ölfirma passiert wäre? BP hat einfach nur Pech gehabt dass es sie trifft. Die boykottieren halte ich für ungerechtfertigt, andere sind nichts besser - die haben nur Glück gehabt.
Warum machtlos? Die Masse machts... Also nicht mehr bei Aral tanken, kein Castrol-Schmierstoff mehr kaufen. Ist als Einzelner sicherlich ein Tropfen auf den heissen Stein, aber wenn's viele tun...
Boykott-Aufrufe aus "ethischen" Gründen sind immer schwierig. Denn entweder man hat was gegen das Geschäftsgebahren der zu Boykottiernden oder nicht. Das heißt, wenn Dir das Risikomanagement von BP nicht gefällt, dann gefällt Dir höchstwahrscheinlich auch das Risikomanagement von Shell, Aral, Jet etc. nicht. Das heißt: nur weil BP jetzt Pech gehabt hat (es hätte alle anderen Ölfirmen genauso treffen können), nur BP zu boykottieren ist unlogisch. Also alle Ölfirmen boykottieren und damit aufs Auto und andere von diesen Ölfirmen produzierten Produkte verzichten.
BP zu boykottieren und damit zu Shell und Esso zu wechseln ist bldösinnig und dient nur der eigenen Gewissensberuhigung - bringen tut es nichts. Selbst wenn alle Autofahrer BP boykottieren, geht BP vielleicht daran kaputt, das kritisierte Geschäftsgebahren (das die Konkurrenz aber genauso betreibt) bleibt. Also nicht nur Tropfen auf den heißen Stein, sondern auch noch in meinen Augen Blödsinn.
Edit: Meik war schneller (er hat es einfach mit weniger Worten auf den Punkt gebracht...)
Zumal doch auch wahrscheinlich ist dass es in Zukunft nach dieser Geschichte höhere Auflagen geben wird. Und die Kosten werden schlicht auf den Ölpreis umgelegt.
Das mit Sicherheit.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
zunächst mal muss ich sagen, daß ich seit 13 Jahren mein Geld als Berufstaucher in der Ölindustrie verdiene. Deshalb bin ich vieleicht näher am Thema dran als die meisten hier, trotzdem will ich mich mit Ferndiagnosen zurückhalten was Blow Out Preventer, Top Kill usw angeht.
Nur ein Paar Gedanken:
Ein BP Tankstellenboykott hier in Deutschland trifft in erster Linie einen deutschen Tankstellenpächter natürlich kann man argumentiren, daß der Druck dann irgendwie in der BP Chefetage ankommt aber in erster Linie leidet ein kleiner Mittelständler, nicht der große böse Ölriese.
Meiner Erfahrung nach ist die Ölindustrie immer so sicher und sauber wie sie sein muss. Das heißt starke, unabhängige Regierungen wie im Bereich der Nordsee setzen andere Auflagen durch als das durchschnitts-3. Weltland in Westafrika oder die Ölmonarchien im Golf, deshalb kann man nicht so einfach sagen, dieser Vorfall hätte sich hier auch so abgespielt. Unser Desaster hieß in den 80ern Piper Alpha, eine Platfrom brannte aus, viele Tote, ein Shock der vieles in Bewegeung versetzt hat.
Die USA sind was Sicherheitsstandards angeht wirklich meilenweit hinterher, Cowboys, im Jahr nach Hurrikan Katrina starben im Zuge der Unterwasseraufräumarbeiten in einem Jahr 22 meiner Kollegen. In diesem Sinne ist es vieleicht wirklich gut, das dieses Unglück vor ihrer Haustür passiert.
Aber insgesamt, global betrachtet kann ich nur sagen das BP und Shell eher zu den sicheren, verantwortungsvollen Konzeren gehören. Das ist wie gesagt meine persöhnliche Erfahrung, und ich war schon überall auf der Welt für alle Großen Konzerne im Einsatz.
Bei allem verständlichen Zorn, Hand aufs Herz, wer spart von euch wirklich Konsequent Energie? Ach ja, die Energiebilanz von Alurahmen? Grottenschlecht aber deswegen auf Stahl zurückgreifen? Mit der Bahn zum nächsten Wettkampf? Oder doch mit dem Flieger einmal um den Globus...für ein Hobby. Öl ist nebenbei bemerkt Grundlage unserer chem. Industrie und in jedem Stück Plastik enthalten...und natürlich werden die Gewinne weiter sprudeln.
Warum machtlos? Die Masse machts... Also nicht mehr bei Aral tanken, kein Castrol-Schmierstoff mehr kaufen. Ist als Einzelner sicherlich ein Tropfen auf den heissen Stein, aber wenn's viele tun...
Ich bin der Meinung: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren...
Du denkst zu kurz. Hier wird Erdöl immer nur auf "Benzin fürs Auto" beschränkt. Aus Erdöl wird der Großteil aller Kunststoffe, die wir im täglichen Leben verwenden, hergestellt. Ebenso wie Düngemittel, Arzneimittel, etc.
Wie will man das alles boykottieren?
"In der chemischen Industrie nimmt das Erdöl eine bedeutende
Stellung ein. Die meisten chemischen Erzeugnisse lassen sich aus ca. 300 Grundchemikalien aufbauen. Diese Molekülverbindungen werden heute zu ca. 90% aus Erdöl und Erdgas gewonnen. Zu diesen gehören : Ethen, Propen, Butadien, Benzol, Toluol, o-Xylol, p-Xylol (diese stellen den größten Anteil dar). Aus der weltweiten Fördermenge des Erdöls werden ca. 6-7% für die chemischen Produktstammbäume verwendet, der weitaus größere Anteil wird einfach in Kraftwerken und Motoren verbrannt. Die Wichtigkeit dieser Erdölerzeugnisse liegt auf der Hand: Gibt es kein Erdöl mehr, müssen diese Grundchemikalien über komplizierte und kostenintensive Verfahren mit hohem Energieverbrauch hergestellt werden. Der chemische Baukasten des Erdöls wird verwendet, um fast jedes chemische Erzeugnis zu produzieren. Dazu gehören Farben und Lacke, Arzneimittel, Wasch- und Reinigungsmittel, um nur einige zu nennen."
Zitat:
Zitat von Bleierpel
Das wirklich schlimme ist, dass die einfach keine Ahnung haben, wie sie's stoppen sollen. Das sie sich über Jahrzehnte ein System aufbauen konnten, mit dem sie einfach an Genehmigungen kamen, Sicherheitsvorschriften zu ihren Gunsten umgebogen haben etc. Und alles mit Hilfe der Politik...
Das entsetzt mich auch.
__________________
Energie braucht Nahrung
Training wird überbewertet
Für den Kuchen im Ziel
Du denkst zu kurz. Hier wird Erdöl immer nur auf "Benzin fürs Auto" beschränkt.
Benzin ist schon ein wichtiger Zweig. Aber weitaus größer als nur das eigene Auto. Was ist mit den Fliegern zum Trainingslager? Wie kommen die Waren in den Supermarkt? Die Pakete der I-Net-Bestellungen nach Hause? Der Carbonrahmen aus Japan hierher? Welche Energie verschwendet Obst im Winter durch Transport und notwendige Kühlung?
Wie wichtig Energiesparen ist habe ich letzte Woche erst wieder gesehen. Wir haben für unsere Kunden einen kostenlosen Spritsparkurs angeboten. Und wer kam? Keiner. Immer die anderen, das eigene Verhalten ändern?
Wäre nichts passiert hätte auch die nächsten 10 Jahre keiner nach den Sicherheitsvorkehrungen gefragt solange wir brav unser Öl bekommen.
Benzin ist schon ein wichtiger Zweig. Aber weitaus größer als nur das eigene Auto. Was ist mit den Fliegern zum Trainingslager? Wie kommen die Waren in den Supermarkt? Die Pakete der I-Net-Bestellungen nach Hause? Der Carbonrahmen aus Japan hierher? Welche Energie verschwendet Obst im Winter durch Transport und notwendige Kühlung?
Wie wichtig Energiesparen ist habe ich letzte Woche erst wieder gesehen. Wir haben für unsere Kunden einen kostenlosen Spritsparkurs angeboten. Und wer kam? Keiner. Immer die anderen, das eigene Verhalten ändern?
Wäre nichts passiert hätte auch die nächsten 10 Jahre keiner nach den Sicherheitsvorkehrungen gefragt solange wir brav unser Öl bekommen.
Gruß Meik
Jetzt hatte ich zu kurz gedacht.
Bleibt trotzdem die Frage: wie will man das alles boykottieren? Eben. Geht nur bedingt. Bleibt nur Ressourcen zu sparen und den Konzernen bei der Gewinnung besser auf die Finger zu schauen. Dazu finde ich ganz interessant, was Jacobus geschrieben hat. Danke für den Einblick.
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Energie braucht Nahrung
Training wird überbewertet
Für den Kuchen im Ziel