Mal zurück zum Thema des Threads, den Energiekosten
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Der Artikel ist gut geschrieben und schlecht recherchiert. Der Grund für die hohen Preise liegt sicher auch am Zustand der KKWs. Der deutlich größere Block der Kosten liegt aber an den Erneuerbaren. Und natürlich hat Frau Joeres Recht, wenn sie sagt, dass Strom und Sonne am preiswertesten sind. Die Lösung ist einfach. Die Sonne muss immer scheinen und der Wind immer wehen. Dann sind alle Probleme gelöst.
Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom. Wenn der nicht mehr ausreicht, werden die diversen Kohlearten eingespielt und dann kommt das gasförmige Gold... Methan. Und das bestimmt den Preis. Und in dem Moment wird das Betreiben eins AKW unglaublich spannend und lukrativ. Bis vor ein paar Monaten hatte der östliche Nachbar der Franzosen auch dazu beigetragen. Nun verlässt man sich auf die Nachbarn. Das bedeutet, dass die Nachfrage gleich bleibt, obwohl das Angebot gesunken ist.
Wenn Du das nicht glauben solltest, gehe auf Bloomberg und schau Dir die Preisentwicklung des Strom über den Zeitverlauf an. Ich bin mir sehr sicher, dass Frau Joeres das alles weiss. Ich weiss nun wieder nicht, warum sie das hier unterschlägt.
den selben Sachverhalt 'wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint' gibts ja auch bei Atom:
- wenn es nicht regnet und der Wasserstand in den Flüssen niedrig ist und die AKWs kein Kühlwasser haben
- wenn die AKWs Risse und Rost aufweisen und abgeschaltet werden müssen
- Wenn Uranlieferung aus Russland, Niger, ... ausfallen
Ich finde den Austausch hier sehr anregend, denke aber gleichzeitig du bist argumentativ sehr auf Linie der Energiekonzerne 'das geht alles nicht mit den Erneuerbaren'. Klar gibt es Herausforderungen beim Umbau, aber mittelfristig ist fossil und Atom tot, das sind alles nur noch Rückzugsgefechte.
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
den selben Sachverhalt 'wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint' gibts ja auch bei Atom:
- wenn es nicht regnet und der Wasserstand in den Flüssen niedrig ist und die AKWs kein Kühlwasser haben
- wenn die AKWs Risse und Rost aufweisen und abgeschaltet werden müssen
- Wenn Uranlieferung aus Russland, Niger, ... ausfallen
Ich finde den Austausch hier sehr anregend, denke aber gleichzeitig du bist argumentativ sehr auf Linie der Energiekonzerne 'das geht alles nicht mit den Erneuerbaren'. Klar gibt es Herausforderungen beim Umbau, aber mittelfristig ist fossil und Atom tot, das sind alles nur noch Rückzugsgefechte.
Ich habe manchmal das Gefühl. alle Länder ausser Deutschland haben es nicht gerafft. Ich denke dann auch, dass die Chartseine sehr interessante Geschichte erzählen. Die Rolle von Angebot und Nachfrage kann man nicht überschätzen
Und lass uns bitte nicht ignorieren, was in Frankreich wirklich passiert ist und wie hoch maximal der Ausfall war und für wie lange. Wenn man das ignoriert, finden wir in der Tat keine Basis. Ich bin übrigens kein Gegner der Erneuerbaren. Ganz im Gegenteil. Es fällt mir aber schwer auszublenden, was diese nicht oder noch lange nicht bereitstellen können. Und die Frage, wie man diese Lücke schließt, kann ich auch nicht verdrängen. Ich habe auch bis dato keine validen Lösungen dafür gesehen. Wenn Du mir diese zeigen würdest, wäre ich wirklich happy.
Geändert von Genussläufer (31.08.2023 um 11:20 Uhr).
Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom.
Meines Wissens nach ist das sachlich falsch.
Wenn wir in Deutschland stundenweise Strom importieren, kaufen wir überschüssigen Strom aus dem europäischen Verbund. Bei diesen Importen handelt es sich zu 80% um Strom aus erneuerbaren Quellen und nur zu 20% um Strom aus der Kernkraft.
Du behauptest oben, wir würden unsere stundenweisen Importe "erstmal mit Atomstrom" decken. Dem ist aber nicht so. Erstmal kaufen wir Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil der preiswerter ist.
Wenn wir in Deutschland stundenweise Strom importieren, kaufen wir überschüssigen Strom aus dem europäischen Verbund. Bei diesen Importen handelt es sich zu 80% um Strom aus erneuerbaren Quellen und nur zu 20% um Strom aus der Kernkraft.
Es ist sachlich richtig, obwohl Deine Begründung stimmig ist. Das liegt daran, dass die Tage ohne ausreichend erneuerbare, den Großteil der Kosten verursachen. Und genau zu diesen Zeitpunkten wird es richtig teuer. Hier müssen andere einspringen und letztendlich schlägt der Preisbildungsprozess erbarmungslos zu. Dass kann aber nur in kleinen Teilen durch den Zubau gelöst werden. Es bedarf Speicher oder Backups. Und die müssen dann für den sonstigen Leerlauf vergütet werden.
Zitat:
Du behauptest oben, wir würden unsere stundenweisen Importe "erstmal mit Atomstrom" decken. Dem ist aber nicht so. Erstmal kaufen wir Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil der preiswerter ist.
Stündlich war exemplarisch. Manchmal sind es Tage am Stück, manchmal Null. Teuer wird es dann, wenn die erneuerbaren nicht liefern. Die Nachfrage groß ist und entsprechend die teuren Einspeisen zum Zuge kommen.
Unsere Argumentationen widersprechen sich nicht mal.
IDie Rolle von Angebot und Nachfrage kann man nicht überschätzen
Maßnahmen die diskutiert werden für die Zeiten wenn die Erneuerbaren nicht ausreichend liefern umfassen u.a.
- Maßnahmen des Last- bzw. Demand Side Managements,
- Stromspeicher insbesondere von längerfristig nutzbaren Speichern wie großen Pumpspeicheranlagen sowie Speichern auf der Grundlage von Power-to-Gas-Technologien
- flexibel nutzbaren konventionellen Kraftwerkskapazitäten, insbesondere von Gaskraftwerken und da insb. inkl. regenerativ erzeugtes Gas/ Power2Gas
- Nutzung von dezentralen Speichern wie Batterien von Elektroautos oder Hausspeicher zur Sicherung der Netzstabilität
- Stromimporten im Rahmen des europäischen Stromverbundes
- Netzausbau zur besseren Verteilung des vorhandenen Stroms
- Steigerung der allgemeinen Energieeffizienz
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