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Alt 15.11.2019, 12:11   #25
Vicky
Szenekenner
 
Benutzerbild von Vicky
 
Registriert seit: 11.03.2011
Ort: Sankt Augustin
Beiträge: 6.673
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
zusatzfrage an die ossis...wer weiss noch, was er mit seinem begrüßungsgeld gekauft hat? bei mir waren es keine bananen, sondern ne roxette platte und coladosen. später dann für 42 mark ne karte für mein erstes westkonzert.....depeche mode im oktober 1990 in berlin.
und woran ich mich noch erinnere....die längsten schlangen gab es in berlin vor den beate uhse shops.......
Bei mir war es ne Platte von Bros ... ich glaube den Rest haben meine Eltern verprasst... es gab halt noch ein paar Weihnachtsgeschenke.

Ach ne Arena Schwimmbrille habe ich mir noch gekauft. Das war halt damals was gaaaaaaaanz besonderes...
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Vicky ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 13:10   #26
captnelson
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.11.2017
Beiträge: 111
Da musste ich mich aber ne halbe Stunde sammeln ...

1 Ausbildungsjahr
17 Jahre alt
Donnerstags war Berufschule
Abends Fussballtraining
Freundin in Frankreich ☺️
Führerschein in mache
Lieblingsschuh Nike (blau/gelb Noppensohle)
Rad: Pegasus

Haha, das waren Zeiten
captnelson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 13:52   #27
Feanor
Szenekenner
 
Registriert seit: 25.07.2007
Ort: Wachtberg
Beiträge: 684
Den Donnerstag 9.11. habe ich das im Fernsehen verfolgt und konnte irgendwie nicht glauben, dass das jetzt so einfach losgeht. Bis ich dann am nächsten Tag die Bilder der Nacht gesehen habe. Abends am Freitag war ich dann auf einer Geburtstagsfeier. Ich war 17, aber ein paar waren schon 18. Bis zur Grenze (Grenzübergang Helmstedt) war es nicht weit und so haben wir beschlossen einfach dorthin zu fahren. Es war ein klasse Erlebnis, viele glückliche Leute und viele Leute die diese Willkommen geheißen haben.
In den darauffolgenden Wochen hat man dann immer mehr Trabis in der Gegend gesehen und Leute, die die Geschäfte gestürmt haben. Leuchtende Kinderaugen bei all dem Angebot und vor Freude weinende Kinderaugen, wenn man ihnen dann einfach spontan eine Schokolade oder irgendetwas anderes geschenkt hat. Wir haben eine paar Familien kennengelernt, zu denen wir zum Teil heute noch Kontakt haben. Später sind wir mit ein paar Jungs einfach in die damalige Partnerstadt gefahren, ohne Plan. Super freundlche Menschen kennengelernt, wir konnten mit 4 Mann privat bei einer Familie unterkommen, haben mit dem Direktor eines Gymnasiums noch einen Schüleraustausch angestoßen etc.
(natürlich auch schwarz D-Mark getauscht).
Ein tolle, interessante Zeit. Leider wird das bei all den Problemen oftmals vergessen.
Feanor ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 13:55   #28
Hippoman
Szenekenner
 
Benutzerbild von Hippoman
 
Registriert seit: 21.01.2007
Ort: Regione di Breisgau
Beiträge: 2.565
Ich war einer von 67800 Zuschauern in Stuttgarter Neckarstadion.

Am 9. November 1989 besiegte der VfB den FC Bayern im Neckarstadion mit 3:0.
Das Spiel wurde auch live iin der ARD übertragen.

Es war bis heute der einzige VfB- Sieg im DFB-Pokal gegen die Bayern.

Nach meiner Erinnerung gab`s damals am nächsten Tag in den Stuttgarter Nachrichten die Schlagzeile "Der VfB schlägt den FC Bayern und keinen interessiert´s "...
Außer natürlich uns VfB-Fans...

Hippoman
__________________
www.koalahospital.org.au
Ein absolutes MUSS für jeden Aussie-Tourist in Port Macquarie (NSW) .
Auf der Homepage könnt Ihr (nicht nur die Aussie-Touristen...) erfahren, welch super Job für die Koalas gemacht wird!!!

https://thehippo.com
Hippoman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 14:18   #29
Cube77
 
Beiträge: n/a
Ich war gerade 12 Jahre und ein paar Monate alt. Mit großer Wahrscheinlichkeit habe ich darüber sinniert, wie ich meiner Mutter beibringen konnte, dass ich mal wieder eine ziemlich schlechte Note in einer Klassenarbeit bekommen habe. Das war ja damals für mich eine Art Daueraufgabe.

Sehr wohl weiß ich aber noch, dass sich meine Urgroßmutter sehr über die damaligen Vorgänge gefreut hat. Schließlich hat sie sehr lange in der Thomas-Stadt Mühlhausen gelebt und hatte dort mit ihrer Familie eine Gaststätte geführt. Meine Großeltern haben mir immer erzählt, dass während des Krieges und danach sehr viele Russen in der Gaststätte waren und mein Großvater verheimlichen musste, dass er vorher als Soldat auf deutscher Seite gedient hatte.
Kurze Zeit nach dem Mauerfall sind wir dann auf Spurensuche in Mühlhausen gewesen, daran erinnere ich mich noch. Wir waren dann bei Verwandten und dort habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Muckefuck, Othelo-Kekse und Vita-Cola probieren dürfen.

An mehr erinnere ich mich nicht mehr. Meine Großmutter lebt zwar noch, aber leider erinnert sie sich ja nicht mal mehr an mich. Da hat es wenig Zweck sie mal nach der damaligen Zeit zu fragen ...

Saluti
Alex
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Alt 15.11.2019, 15:37   #30
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 2.025
Also ich war zarte 17 Jahre und gerade im letzten Jahr für´s Abi in Leipzig. Die Montagsdemos waren ja schon voll am Laufen und seit der Ausreisewelle im Sommer war eigentlich jedem klar, dass da was in der Luft lag. Dass das alles so sang-und klanglos in sisch zusammenbrechen würde, war dann doch eine Überraschung.

Am 9.11. selbst haben wir das alles erstmal mit Erstaunen am Fernseher verfolgt. Dass die Idioten in der SED-Führung so völlig planlos waren für den Fall, dass die Konterrevolution massiv von innen heraus kommt, war mehr als erstaunlich. Aber passte ins Bild dieser drittklassigen Politikerdarsteller. Ohne klare Vorgaben von weiter oben oder aus Moskau waren die aufgeschmissen.

Wenn ich mich recht erinnere, war der 9.11. ein Donnerstag. Der Freitag in der Schule kannte natürlich nur ein Thema. Am Samstag hatten wir damals eigentlich noch Schule. Ein Klassenkamerad kam dann mit der Idee, dass wir mit einem gemeinsamen Freund, der schon 18 war und einen eigenen Trabbi hatte (unglaublich - aber sein Papa hatte ein gutgehendes Geschäft) nach Westberlin fahren sollten. Meine Mutter war dagegen - und eine Entschuldigung würde sie mir auch nicht schreiben. War aber egal - die Mauer geht nur einmal auf und wer weiss, ob die Russen sie nicht wieder zu machen - also sind wir Samstag früh zeitig los, gut über die Grenze nach Westberlin gekommen - null Problem, alles völlig unkomplizier. Und plötzlich waren wir im Westen.
Den Trabbi haben wir dann irgendwo im Wohngebiet geparkt - keiner hatte ja einen Stadtplan. Als erstes kam eine ältere Frau auf uns zu und sagte, wie sehr sie sich freue - und drückte uns 20 Mark in die Hand, damit wir uns eine Currywurst kaufen könnten. Unglaublich - wenn ich dran denke, wie wir heute Fremde und Flüchtlinge behandeln, bin ich peinlich berührt.
Natürlich haben wir dann unsere 100 Mark Begrüssungsgeld geholt, Kudamm abgelaufen, ein wenig eingekauft (mein erster billiger Walkman) und dann wieder heim.
Meine Mutter hat mir dann ünbrigens doch noch eine Entschuldigung geschrieben. Sie wollte ja keine unentschuldigten Fehltage auf meinem Zeugnis Irgendwas von "wichtigen Familienangelegenheiten" stand wohl drauf.

War übrigens ne geile Zeit damals. Unglaublich intensiv, die Welt stand plötzlich offen.
Ich finde es schade, wieviele Leute im Osten vergessen zu scheinen haben, wie ihr Leben wirklich aussah vor der Wende. Auch wenn nicht alle Träume in Erfüllung gehen konnten, ich will den Scheissstaat von damals nicht zurück.

Gruss

k
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...

Geändert von Siebenschwein (15.11.2019 um 15:50 Uhr). Grund: Tippfehler...
Siebenschwein ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 16:27   #31
Oscar0508
Szenekenner
 
Benutzerbild von Oscar0508
 
Registriert seit: 30.07.2012
Beiträge: 1.108
Damals war ich noch Schöler.... erst hab ich mir das alles an der Glotze angeguckt und große Augen gemacht. Dann rief mein bester Freund an (motorisiert) und wir sind dann mit einer jungen Dame, in die ich ziemlich verknallt war, zum Schlittschuhlaufen nach Münster gefahren. Unser Fahrer hatte vergessen, Licht anzumachen und die eigentlich scharfen Dorfsherrifs machten nur Lichthupe, um uns darauf aufmerksam zu machen.

Wir hatten eine wirklich gute Zeit, aber ich stellte mich echt dumm an ;-)
__________________
www.spendenmarathons.de
Oscar0508 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2019, 17:02   #32
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 2.906
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Der 9. Novemer 1989 hat ganz sicher mein Leben verändert.
...
Was habt ihr gemacht und wie habt ihr das Ganze erlebt?
LG!
Ahnungslos frierend in einem Erdloch, nahe dem ewig ruhenden Kaiser Barbarossa im Kyffhäuser, haben wir den Funkverkehr der US-Army abgehört und konnten uns keinen Reim aus dem Kauderwelsch machen...

Aber von vorn:
Mit 18 Jahren fiel meine James-Hetfield-Gedächtnismecke in Weissenfels südlich von Leipzig am 1. September, dem Weltfriedenstag, dem Schärapparat eines NVA-Barbiers zum Opfer.
Und dann war's ziemlich lange duster, knappe 2 Monate Grundwehrdienst in einer auf Demütigung, Erniedrigung und Verdummung aufgebauten Armee.
Der einzige Lichtblick, aus diesem Kreislauf auszubrechen, war die Stunde "Freizeit", die jedem Wehrdienstleistenden am Tag zustanden.
Und während meine anderen 11 Stubengenossen Liebesbriefe schrieben, soffen oder pennten, habe ich im September 1989 mal eben HIIT, Tough-Mudder und Spartan-Races in einem Aufwasch erfunden, indem ich wie ein Blöder die 400 Meter lange Sturmbahn überwand und im Vollsprint das flache Stück zurück rannte. Täglich exakt eine Stunde, 8 Wochen lang.

Denn die einzige Chance, den Wachgängen, Schlagstocktraining und den nachfolgenden nächtlichen Fahrten im Mannschafts-LKW an das Völkerschlachtdenkmal Leipzig zu entgehen, war die Nominierung in das Kasernen-Team für den sogenannten "Militärischen Mehrkampf",
Dieser Mix aus Crosslauf, Granatenwerfen und Rumballern war sehr beliebt unter den Kommandeuren der jeweiligen Standorte und Waffengattungen, so dass es regelmäßig Rennen der Besten gegeneinander gab.
Parallel habe ich mich noch für die Fernaufklärer beworben und durfte Anfang November in den Kyffhäuser "umziehen".
Vier statt 12 Mannbude, keine 24 oder gar 48 Stunden-Wachdienste mehr, keine Maloche-Kommandos in den Braunkohletagebauen, aber täglich das Ohr am "Feind" auf der anderen Seite des Höhenrückens...
Dort bestand meine Woche aus 2 bis 3 Tagen Manöver und der Rest war Dauertraining für diesen Ballergranatenquatsch.

Und so waren wir am "Wendetag" wieder einmal unterwegs, 3 Tage Überlebenstraining mit nix ausser paar Knarren, Gasmaskenkram, Funk- und Nachtsichtgeräten. Funkverkehr der US Armee abhören - zu der Zeit sprach ich fliessend Deutsch, Tschechisch und Russisch, aber keiner von uns 16 Hanswürsten konnte auch nur einen zusammenhängenden Satz Englisch radebrechen.
Pennen fand in selbstgebuddelten Gräben statt, jeder für sich allein, denn wenn der Ami im Ernstfall unbemerkt käme, sollten von dem nicht alle auf einmal abgemurxt werden.
Fernsehen und damit die Pflichtsendung "Aktuelle Kamera" um 19:30 gab's für uns draussen an den Tagen im November natürlich nicht.
Zwei Tage später zurück in der Kaserne, gings wieder an's Trainieren für das nächste Militär-Rennen.
Den Appell der Kaserne mit der Durchsage, dass der US Aggressor zwar auch weiterhin unser Feind sei, man aber nicht genau wüßte, ob dies noch lange von Bestand bleiben könne, hatten wir dadurch - wie immer - geschwänzt.

Naja, das erste Mal "draussen" bei meiner Familie mit vielen Infos zu den Geschehnissen bisher war ich dann nach fast 4 Monaten die drei Tage über Weihnachten.
Danach gings gleich wieder bis Neujahr zum Manöver in den Busch.

Und mein erster Besuch im "Westen" fand Ostern 1990 statt.
Zu Fünft mit dem Trabbi meines besten Freundes Baffy, der mich hupend direkt vor der Kaserne einsammelte, sind wir mit Zeha-Schuhen und NVA-Schlafsäcken zum Osterlauf nach Paderborn gedaddelt.
Dort habe ich mein Begrüßungsgeld sofort zu 100% im lokalen Runners Point in ein Paar New Balance umgesetzt.
Und als die Leute dort meine Geschichte der letzten 6 Monate mitbekamen, gab's noch einen Sack voller Laufklamotten, ein Extrapaar Adidas Castella Laufschuhe und eine Gastfamilie für uns alle obendrauf!
Einzige Bedingung war:
Der Papa dort wollte das komplette Wochenende unseren Trabbi - Baffy's Erbstück!!! - fahren.
Also stellte er uns seinen Audi 200 hin und war bis Ostermontag unterwegs.
Was für ein unglaublicher Tausch für uns Simson und Trabant-Nieten.
Ich war im Schlaraffenland!
Den Osterlauf gibt es heute immer noch.
Ich war auf den damals noch üblichen 25 Kilometern mit meinen nagelneuen New Balance nach knapp 1:27 Stunden im Ziel, so glatte Straßen hatte ich bisher in meinen 19 Lebensjahren noch nie zuvor gesehen!

Und weiter geht's!
flachy ist offline   Mit Zitat antworten
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