Was soll dass denn bedeuten?
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Dazu eine Meldung im Wetterticker, die herrlich dramatisch klang:
Über Tschechien und dem östlichen Sachsen geht es jetzt los: Innerhalb kürzester Zeit haben sich kleine Quellwolken zu großen Gewittern zusammengebraut, im gesamten Osten von Sachsen muß mit heftigen Unwettern gerechnet werden, die punktuell mit großem Hagel, intensiven Starkregen und schweren Sturmböen einhergehen.
Jutti, ist ja eh meine erste Umfangabbauwoche, die paar Meter Relaxsport heute wird's schon gehen.
Ich also in den Steinbruch gehechtet, es grummelte ringsum, aber kein Blitz war zu sehen, nur ein wenig Nieselregen bei 25°C, was ein subtropisches Flair verbreitete.
Ich zog im Steinbruch mein finales weil wettkampspezifisches Schwimmprogramm durch, 700 m Ein, dann 4x 300m mit vollem Anschwimmen aus dem Wasserstart über die ersten 150, dann umsetzen, danach 10 Züge Rücken Erholung, kurz Wassertreten und imaginärer Startschuß usw. und hinten drauf noch ein paar Lagenwechsel, ready for T1 zum Koppellauf.
Und entweder war Klein Maja wie ich ein wenig in Panik ober der Dunkelheit oder mein Armzug oberhalb des Wassers ist doch nicht so dynamisch-zackig wie ich denke und sie hielt meine Pranke für eine Insel zum Pausieren, wie auch immer, plötzlich zwiebelt es auf einmal am Ellenbogen und beim Armzug sehe ich doch glatt eine Biene samt ihrem ausgefahrenen Stachel an meiner Flosse hängen.
Beim Laufen ein Bienenstich, o.k., passiert, beim Radeln sowieso, aber beim Schwimmen?!
Dass stellt eine Premiere für mich dar und bringt leichte Zweifel ob der subjektiv gefühlten puren Dynamik meines Schwimmstils im echten Leben.
Egal, als ich fertig war, ging es sowieso gleich in die Laufschuhe und aus Niesel&Grummeln wurde urplötzlich zwischen KM 3 und 3,5 km Weltuntergang - wie oben im Wetterbericht für meine Region orakelt.
Erst lief ich weiter, doch dann wurde es mir zu heikel, so'n Hagel-Blitz-.und-Donner-Mix ist alleine im Wald doch unheimlich.
Als dann auch noch Zweige rund um mich nach unten kamen, besann ich mich dem Survival-Einmaleins und hockte mich in eine Kuhle.
Blöderweise folgt zuviel Regenwasser ebenfalls der Schwerkraft, so dass ich sehr schnell in einem Morastloch hockte.
Ich also rausgerobbt und mich wie ein Ringer zwischen halbhohe Sträucher gelegt, die paar Klamotten waren eh durch&dreckig.
Nach ein paar Minuten wurde mir so kalt, dass ich quer durch den Wald stolperte, immer darauf bedacht, nicht unter den größten Bäumen zu rennen, aber natürlich auch selber nicht der höchste Punkt der Gegend zu sein.
Und dann war Schluß mit Wald und mein Auto noch fast exakt 2km entfernt.
Es ballerte unvermittelt heftig um mich rum weiter, ich hatte sprichwörtlich die Buxe voll, aber noch einmal warten kam nicht in Frage.
Also die einzig logische Schlussfolgerung gezogen, die GPS-Polar-Zwischenzeit eingeloggt und dann wie der Hase vor dem Wolf volle Lotte durch die Prärie geprescht. Jeder zuckende Blitz gab mir Extraspeed, das Adrenalin schoß förmlich in meine NB 890 und ich bin so zu meiner schnellsten 2km Zeit in dieser Saison gekommen - 6:35min...
Und das Beste an der Sache - wenn Du wieder ein Dach über'm Kopf hast, war es nur noch geil, auch wenn Du 15 Minuten zuvor innerlich nach Mutti gerufen hast.
In diesem Sinne, Train safely!