Hi Fabian,
wenn Du das Lot von der Kniescheibe zur Pedalachse fällst, landest Du am Sattel bei einer Position, wie sie für Rennräder typisch ist, nicht jedoch für Zeitfahrräder. Bei letzterem würde das Lot weiter hinten durch’s Knie wandern, ungefähr da, wo man den Drehpunkt des Knies vermuten würde.
Falls Du keine andere Stütze montieren kannst, wäre die Verwendung eines Sattels denkbar, bei dem man weiter vorne sitzt. Das sind diese Doppelnasen-Sättel wie ISM Adamo. Sie sind aber nicht jedermanns Sache.
Ich würde mich der Meinung anschließen, dass Du etwas zu hoch sitzt. Die Methode, mit gestrecktem Bein die Ferse auf das Pedal zu stellen, ist schon okay. Aber achte darauf, dass Du das Bein dabei nicht ungewollt länger machst, indem Du die Hüfte leicht zur Pedalseite kippst. Das ist nicht leicht zu kontrollieren, am ehesten vielleicht, indem Du im direkten Wechsel das linke und das rechte Bein gestreckt auf das linke und rechte Pedal stellst. Dabei darf sich die Hüfte nicht bewegen, sonst sitzt Du zu hoch. In freier Wildbahn kann ein Trainingskollege von hinten prüfen, ob Du beim Treten leicht mit der Hüfte hin und her kippst. Falls ja, sitzt Du zu hoch.
Du bist ein großer Kerl und Dein Rad scheint mir einen recht flachen Sitzwinkel zu haben. Es ist fraglich, ob Du damit überhaupt eine wirklich aerodynamische Sitzposition erzielen kannst. Vielleicht machst Du besser Nägel mit Köpfen und besorgst Dir ein Triathlonrad mit passenden Winkeln. Jetzt im Herbst kann man gut Auslaufmodelle oder gebrauchte Bikes für kleines Geld erwerben. Es spricht vieles dafür, ein komfortables Rennrad
und ein konkurrenzfähiges Triathlonrad zu besitzen. Für ernsthaft trainierende Triathleten ist das eigentlich Standard.
Train safe!
Arne