Ist das nicht "schon immer" so, dass Einwanderer das Gefühl haben, dass nachfolgende Einwanderer ihnen ein Stück vom Kuchen abnehmen könnten?
Zitat:
Zitat von Adept
Ja, ein bisschen war das auch früher so. Halt eher bei Spät-Aussiedlern aus den Ostgebieten. Bei Türken ist mir das neu.
Nein, es war nach meiner Erfahrung (bei Spätaussiedlern mehr, bei Türken eher Einzelerfahrungen) nie so, daß diese Gruppen Angst hätten, daß nachfolgende Einwanderer ihnen "ein Stück vom Kuchen" abnehmen könnten. Erfolgreich integrierten Menschen kann man nichts anderes wegnehmen, als allen anderen: ihre Steuergelder. Als integrierter Türke finden allerdings einige ihren eigenen Ruf durch gewisse Gruppen von Zugegzogenen auch geschädigt.
Es ist aber so, daß Einwanderer, die sich bemüht haben, hier anzukommen, sich zu integrieren, und das auch erfolgreich getan haben (meist bereits zu einer Zeit, als das Buzzword "Willkommenskultur" noch nicht erfunden wurde), es tatsächlich nicht gut finden, wenn neue Zuwanderer ohne offensichtlichem Integrationswillen von der Gesellschaft hofiert werden, und wenn die Gesellschaft diesen Menschen zu viel durchgehen läßt im Namen von falsch verstandenen Toleranz und Antirassismus. Die sehen dadurch die Werte des Landes, wegen derer sie hierhergekommen sind, aufgegeben, oder zumindest beschädigt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Äh, mal nur für mein Verständnis: Sylt wurde als Beispiel für rechte Deppen genannt. OK, kann ich nachvollziehen. Wieso wird jetzt die Kalifat-Demo als Gegenstück genannt? Sollten diese Hirnis als links durchgehen? Für mich sind die ebenfalls faschistoid, nur ohne Ariernachweis.
Wieso muss ich nun einen Gegensatz konstruieren? Verstehe ich echt nicht.
Es ist kein Gegensatz. Beides sind Gruppen, die eine Gefahr für unsere freiheitliche liberale Welt darstellen, beide gehören auf gleiche Weise bekämpft. Welche Gruppe man als gefährlicher ansieht, mag individuell unterschiedlich sein (für mich sind diejenigen, die ein Kalifat wünschen, deutlich gefährlicher, als besoffene Party-Sänger), aber es ist erschreckend, wie wenig die eine Gruppe für medial-politischen Aufschrei sorgt im Vergleich zum anderen. Ich erwarte die gleiche Härte gegenüber Kalifat-Wünschen, wie gegenüber Rechtsextremen mit ähnlich klaren Aussagen zur Abschaffung unserer Staatsform. Davon ist aber nichts zu erkennen, weder in den Medien, noch in den Stellungnahmen führender Politiker. Der einseitige Kampf gegen Rechts läßt m.Mn. den Islamisten (mit sehr hohem Rückhalt in der Bevölkerung und hohem Gewaltpotential) zu viel Freiraum.
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Nein, es war nach meiner Erfahrung (bei Spätaussiedlern mehr, bei Türken eher Einzelerfahrungen) nie so, daß diese Gruppen Angst hätten, daß nachfolgende Einwanderer ihnen "ein Stück vom Kuchen" abnehmen könnten. Erfolgreich integrierten Menschen kann man nichts anderes wegnehmen, als allen anderen: ihre Steuergelder. Als integrierter Türke finden allerdings einige ihren eigenen Ruf durch gewisse Gruppen von Zugegzogenen auch geschädigt.
Es ist aber so, daß Einwanderer, die sich bemüht haben, hier anzukommen, sich zu integrieren, und das auch erfolgreich getan haben (meist bereits zu einer Zeit, als das Buzzword "Willkommenskultur" noch nicht erfunden wurde), es tatsächlich nicht gut finden, wenn neue Zuwanderer ohne offensichtlichem Integrationswillen von der Gesellschaft hofiert werden, und wenn die Gesellschaft diesen Menschen zu viel durchgehen läßt im Namen von falsch verstandenen Toleranz und Antirassismus. Die sehen dadurch die Werte des Landes, wegen derer sie hierhergekommen sind, aufgegeben, oder zumindest beschädigt.
Naja, es gab schon Spätaussiedler, die waren deutscher als die Deutschen. Und Ausländerfeindlichkeit habe ich auch mitbekommen. Nicht dramatisch, aber da gewesen. Fanden wir halt immer lustig, wenn Ausländer keinen Bock auf Ausländer hatten. Die Erfahrung ist aber auch schon 20-30 Jahre her.
Naja, es gab schon Spätaussiedler, die waren deutscher als die Deutschen. Und Ausländerfeindlichkeit habe ich auch mitbekommen. Nicht dramatisch, aber da gewesen. Fanden wir halt immer lustig, wenn Ausländer keinen Bock auf Ausländer hatten. Die Erfahrung ist aber auch schon 20-30 Jahre her.
Natürlich gibt es auch bei Zuwanderern das gesamte Spektrum an politischen Einstellungen im Guten wie im Schlechten; nur das mit dem "Kuchen wegnehmen" passt für mich überhaupt nicht.
Und es ist auch eine uralte Erfahrung, daß jemand, der neu dazugehören will, dies z.T. übereifrig tut (gilt für Religionswechsel ebenso wie für Nationenwechsel, u.U. schon bei Vereinswechsel). Das liegt aber oft auch daran, daß, wer neu irgendwo dazugehören will, die damit verbundenen Wertvorstellungen und Ideen oft mehr verinnerlicht als die, die darin geboren wurden, und gar nicht mehr aktiv darüber nachdenken.
Wieder anderer Aspekt sind Muslime, die vor sehr repressiven islamischen Staaten fliehen: sie sehen die hier übliche Nachsicht solchen Islamisten gegenüber höchst verständnislos, weil sie die Gefahr für unsere freiheitliche Welt besser erkennen.
Insofern gibt es viele Erklärungen für "Ausländer mögen keine Ausländer"; es lohnt sich, die jeweiligen Gründe dafür zu erfragen.
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