Weiß einer von Euch, wie das so ist, wenn ein Fahrer wie der Sagan stürzt. Kriegen die für den Fall auch ggf. Schmerzmittel um am nächsten Tag weiter fahren zu können? Gibt es überhaupt welche, die nicht auf der Dopingliste stehen? Oder haben die von den Ärzten eine TUE für diesen Fall?
Weiß einer von Euch, wie das so ist, wenn ein Fahrer wie der Sagan stürzt. Kriegen die für den Fall auch ggf. Schmerzmittel um am nächsten Tag weiter fahren zu können? Gibt es überhaupt welche, die nicht auf der Dopingliste stehen? Oder haben die von den Ärzten eine TUE für diesen Fall?
Danke + LG H.
Voltaren, Ibuprofen, Paracetamol und Tramal stehen nicht auf der Dopingliste und dürfen ohne TUE genommen werden.
Tramal ist so weit verbreitet im Peloton, dass es Überlegungen gibt, es wieder auf den Index zu setzen, wo es auch schon mal war.
So wie Sagans Tapete ausschaut wäre der ohne Schmerzmittel sicher nicht in der Lage, die Tour zu Ende zu fahren. Ich hatte vor drei Monaten einen Sturz mit ähnlich ausgedehnten Abschürfungen und ich fand in den darauf folgenden zwei Wochen schon die 14km zur Arbeit anstrengend und schmerzhaft (ebenso wie das Arbeiten selbst). Eine 200km-Touretappe hätte ich damit nicht fahren wollen.
Dachte ich mir doch. Die fahren ja teilweise mit gebrochenen Rippen und Schulterblättern und und und ... das geht doch ohne Schmerzmittel nicht. Ich kenn das auch ... popelige RTF und 2 Rippen gebrochen ... da is es bis zum Schluß nur gerollt. Druck war unmöglich.
Voltaren is ja Diclo normal, oder? Wird dann wohl für alle Diclofenac Produkte gelten...
Eine 200km-Touretappe hätte ich damit nicht fahren wollen.
Wenn du damit aber das Grüne Trikot gewinnst??
Wie dem auch sein, natürlich kriegt er was gegen die Schmerzen.
Was ich interessant finde: du schreibst, dass es sehr stark verbreitet ist im Peleton. Toni Martin wurde mal in einem Interview (da war er schon bei Katusha-Alpecin) zur Einnahme von Tramadol befragt und meinte, dass er sowas das nicht nehme (oder nicht mehr?), da es das Sturzrisiko erhöhe und deshalb für ihn keinen Sinn macht. Dazu mall genaue Zahlen wären sicher interessant, sind aber wohl nicht vorhanden.
Mit "damit" meinte ich "mit den Schmerzen", nicht "mit Schmerzmitteln". Ich hatte damals keine Schmerzmittel genommen und versuche generell so weit als möglich darauf zu verzichten, einfach weil es gesünder ist und Schmerz in der Regel eine sinnvolle Lösung der Natur ist für halbwegs korrektes Verhalten bei der Heilung.
Wenn ich jetzt aber in Sagans Haut stecken würde (2 1/2 Wochen Tour hinter mir, 4 Etappen vor mir, das Grüne Trikot in Reichweite bzw. nahezu sicher), würde ich das höchstwahrscheinlich anders handhaben und dann eben doch zu (erlaubten) Schmerzmitteln greifen. Von seinem Erfolg hängen ja auch noch andere ab (Teamkollegen, Trainer, Team-Bora-Mitarbeiter). Das ist schon eine andere Situation, als wenn man so eine Entscheidung als Amateur alleine mit sich selbst ausmachen muss.
Gilbert wäre ohne Schmerzmittel mit der gebrochenen Kniescheibe sicher auch nicht noch im Ziel angekommen. Heute gabs ein Bild wie das Knie jetzt ausschaut. Zu Ende zu fahren war vermutlich keine gute Idee.
Immerhin gabs noch die Prämie für den kämpferischsten Fahrer.