Bei uns hier in Utah neigt sich der mit reichlich Action gefüllte Mittwoch langsam dem Ende zu. Aktuell hat es 21:45h; meine beiden Pros sind seit 'ner Dreiviertelstunde im Bett, denn es gibt nunmal keine bessere Regenerationsmaßnahme als Schlaf.
(ich würde ja eigentlich auch gerne so lange schlafen, aber bei mir würde das allenfalls dazu führen, dass ich dann um 4 Uhr früh schon wieder wach werden, wenn ich so früh ins Bett gehe).
Die beiden Mitbewohner tracken auch täglich ihre Schlafqualität (Jan mit einem Whoop-Armband, Frederic mit so einem Ring irgendeines anderen Herstellers) und wissen kurz nach dem Aufstehen schon genau, wieviel Tiefschlaf-,-REM-Phasen und Wachphasen während der Nacht angesagt waren und wie der daraus resultierende Erholungszustand ist.
Nichtsdestoweniger werden aber auch die ganze Woche über die Regenerationsboots und auch die Massage-Gung regelmäßig zur Regenerationsoptimierung genutzt. Wer als denkt, dass diese Tools nur in Instastories zur Präsentation der jeweiligen Sponsoren zum Einsatz kommen, dem kann ich (zumindest was das Umfeld n=2 angeht, das ich überblicken kann) versichern, dass da mehr drin steckt als nur Selbsthypnose.
Sowohl Jan als auch Fred haben auch klare Vorstellungen und Erfahrung, welches Massage-/ Lymphdrainage-Programm welche Effekte verursacht, welche Drücke dafür optimalerweise einzustellen sind, nach welchen Trainingseinheiten und zu welchem Zeitpunkt die Tools sinnvoll sind.
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Heute standen nochmal sog.Aktivierungsprogramme an, deren Details leicht Strava zu entnehmen sind. Eine Einheit in jeder Disziplin mit jeweils einigen Minuten Wettkampftempo eingestreut. Dazwischen gaben Frederic und Jan dem Tri-Mag zwei kurze Interviews und wir erledigten die Registrierung/ Startunterlagen-Abholung.
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Anschließend nach Rückkehr in die Unterkunft begannen wir mit letzten Tuningmaßnahmen: alle TTs erhielten frisch gewachste, PTFE-optimierte Ketten (für die Optik, den Kopf und um die letzten zwei bis drei Watt Leistung aus dem Antrieb rauszukitzeln.
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Natürlich werden in fast jedem SmallTalk auch das Training und die Instagramm-Äußerungen der unmittelbaren Konkurrenz analysiert. Da werde ich hier in diesem Forum natürlich diskret bleiben, aber so wie jeder der für Triathlon brennt hier im Forum für manche Athleten Sympathien, für andere klare Antipathien entwickelt ist es auch unter den Triathlonpros untereinander: die konfliktfreie Familie in der jeder nur selbst auf ein gutes Rennen hofft und ansonsten beste Kameradschaft mit allen anderen Konkurrenten pflegt, wie es bei Pre-Race-Pressekonferenzen oft rüberkommt hat natürlich nur wenig mit der Realität zu tun.
Meine beiden Young Guns verfügen da schon über für mich überraschend viel Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein. Das Selbstbewusstsein gilt auch für den Umgang mit Sponsoren, von denen sehr viele gerade jetzt unmittelbar vor dem Saisonhöhepunkt die gesteigerte mediale Aufmerksamkeit für Sonderaktionen in Form von Shootings oder SocialMedia-Aktionen nutzen wollen.
Jan und Frederic können da schon ziemlich gut Grenzen setzen: Training, Regeneration (auch Reloading=Essen) geht stets vor und die meisten Anfragen werden aktuell auf spätere Zeitpunkte der Saison vertröstet.