Würde ich davon ausgehen, dass die Wasserlage die Baustelle #1 ist.
Ja, ist die einzig logische Erklärung dafür, warum ich 2km im Freibad mit Neo in 36:40 min (=1:50min/100m) im Training schwimme, es aber nicht schaffe, genau diese Pace im Wettkampf auf 500m im Becken zu halten
Um die Wasserlage zu verbessern, habe ich im Training auch schon gezielt versucht, vermehrt Beinschlag einzusetzen. Resultat: Der vermehrte Beineinsatz kostet mich soviel Kraft, dass der Puls sofort nach oben schießt und ich nach wenigen Bahnen nach Luft ringe. Und dadurch werde ich wieder langsamer.
Bei der Übung mit Schwimmbrett nach vorne und nur Beinschlag komme ich nach 30m nicht mehr von der Stelle.
Was sollte ich trainieren?
Unabhängig davon, eine Fragestellung aus aktuellem Anlass:
Jetzt Sonntag, 5.6. ist übrigens mein Swim & Run in Köln. 2km Schwimmen in der Regattabahn (14 Grad) mit Neo + 14km laufen. Ich bete, dass ich meine 2km Testzeit aus dem Freibad (s.o.). halbwegs erreichen kann. Morgen früh (1.6.) wollte ich noch eine Einheit im Freibad machen und Freitagabend (3.6.) mit einen Trainingskollegen im See erstmals Freiwasser testen. Habt ihr Ad hoc-Tipps, was ich da machen sollte? Meine Vorstellung wäre morgen im Freibad 1000m+500m Wettkampftempo und Feitagabend im Freiwasser einfach nur lockeres Testschwimmen.
Naja ich glaube der Begriff Grundschnelligkeit ist halt nicht klar definiert.....
ich gebe hier ja nicht meine privatmeinung wieder, sondern die lehrmeinung. dort gibt es den begriff grundschnelligkeit im prinzip gar nicht. dinge die man trainieren kann sind schnelligkeit, schnelligkeitsausdauer und die schnellkraft.
im prinzip ist es ja egal, weil es zum thema nichts beiträgt, ich versuche aber immer eine gewisse begrifflichketbasis beizubehalten, sonst weiss am ende niemand mehr worüber eigentlich geredet wird. siehe "grundschnelligkeit".
Kurzfristig? Funktioniert im Sport nicht. Ich würde einfach n bissel schwimmen und dabei auf das Tempogefühl achten, damit du im Rennen dein Tempo schwimmst und dich nicht von irgendwelchen Heißspornen zum Überpacen anstiften lässt.
Beinschlag hat mit der Wasserlage im allgemeinen wenig zu tun. Die Wasserlage wird in erster Linie durch Stabilität im Rumpf und Kopfhaltung bestimmt. Der Rumpf hat den Vorteil, dass du in den Lungen Atemluft hast, die dich per se oben hält. Den Beinschlag nutzt du erstmal dazu dies auszugleichen, soll heißen, dass die Beine nicht absacken.
Benutzt du Hilfsmittel im Training? Wenn ja, lass sie weg! Versuche eher ein Gefühl dafür zu bekommen wie du dich in Bauchlage möglichst ohne Kraftaufwand in Schwimmlage halten kannst. Hast du diese Balance gefunden, beginne mit dem Armzug. Achte auf den Vortrieb und nutze die gesamte Zugphase. Dabei darf sich deine Wasserlage nicht verändern usw. Viele Menschen wollen zu schnell zu viel und vernachlässigen dabei die Basics.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Um die Wasserlage zu verbessern, habe ich im Training auch schon gezielt versucht, vermehrt Beinschlag einzusetzen.
Wrong!
Beinschlag braucht man für die Wasserlage, aber je weniger, desto besser.
Die Beine brauchst du noch auf dem Rad und fürs Laufen.
Wasserlage erreicht man - ich wiederhole mich - mit viel Schwimmen, viel Gefühl fürs Wasser, Technikübungen,...
Nicht durch mehr Beinschlag.
@noam und Matthias: Wie beurteilt ihr den Einsatz der Fußfessel bei eher schlechteren Schwimmern? Oder auch die "Badewanne"? Und wie würdet ihr diese einsetzen?
Ich versuche regelmäßig, ein paar Bahnen im Technikteil unterzubringen. Entweder 2*50m oder 4*25m. Dies ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei und vielleicht auch nur ein Alibieinsatz. Mein gesamtes Schwimmtraining gleicht einem einzigem Herumgeeier, aber das spielt an dieser Stelle keine Rolle- ich komme voran und später wird alles besser.
Unter der Fußfessel habe ich anfangs arg gelitten und Angst gehabt, aber irgendwie ist es auch unnötig. Man kann ja am Beckenrand die ersten Meter absolvieren oder im Kinderbecken. Doch nach und nach bekommt man Sicherheit und merkt, wie man die Körperspannung aufbauen und beeinflussen kann. Das empfand ich sehr lehrreich, weil ich besser verstehen konnte, wovon Schwimmtrainer und Schwimmer, also z.B. ihr, sprecht. Daher finde ich diese Sache ziemlich gut. Allerdings muss ich nach mehreren Wochen Schwimmpause, wieder langsam und behutsam damit anfangen.
Gruß
Gerrit
__________________
Wer einem Manne einen Fisch schenkt, gibt ihm für einen Tag zu essen. Wer ihn das Fischen lehrt, gibt ihm ein Leben lang zu essen.
@noam und Matthias: Wie beurteilt ihr den Einsatz der Fußfessel bei eher schlechteren Schwimmern? Oder auch die "Badewanne"? Und wie würdet ihr diese einsetzen?
Badewanne und ähnliche Übungen finde ich sehr sinnvoll. diese Übungen geben dir gerade das Gefühl, dass es für die richtige Wasserlage braucht.
Fußfessel finde ich persönlich nicht so gut, da du damit gar keinen Beinschlag mehr machen kannst. Somit ist auch ein kleiner Kick zum Einleiten einer Rotation o.ä. nicht möglich. Stört mich daher eher, als dass ich das Gefühl haben, es hilft. Ein weiteres Problem hast du schon angesprochen: Schwimmen mit Fußfessel ist, gerade am Anfang, sehr anstrengend. Dadurch fehlt dir aber die Konzentration, um dich auf die Technik zu konzentrieren. Ist aber, wie gesagt, meine persönliche Meinung. andere mögen besser damit klarkommen oder es anders sehen.
Als Alternative würde ich z.B. einfach mal probieren, statt eines Pullbouys ein Brett zu nehmen und das zwischen die Knie oder die Fußgelenke zu klemmen. Da muss man ganz schön Spannung aufbauen, damit das Brett nicht abhaut.
Ich finde Fußfessel extrem sinnvoll. Als ich vor 2 Jahren sehr viel im Schwimmen gemacht hab, hab ich das erstmals probiert.
Anfangs kommst du gefühlt senkrecht am Ende der 25m Bahn an und die letzten Meter sind der Horror. Aber die 'richtige' Körperspannung um die Beine oben zu halten stellt sich doch recht schnell (paar Wochen) ein und am Ende kann man auch längere Strecken damit schwimmen. Auf jeden Fall bringt es IMHO für die Wasserlage extrem viel.
Super-alter Fahrradschlauch zusammengebunden reicht, am besten überkreuzt um die Beine-pimpf
Also ich halte von autoditaktischen Versuchen mit Schwimmhilfen gar nichts, da diese zumeist ein völlig falsches Bild vermitteln bzw. man als Anfänger kein Gefühl dafür hat das Feedback entsprechend einzuordnen.
Kleine Anekdote:
Ich musste meiner Freundin für ihr Sportstudium das richtige Schwimmen beibringen. Also von der Badenixe zum Wettkampfschwimmstil am besten in einer Woche. Nebenher hat sie noch an einem von der Uni angebotenem Tutorium teilgenommen und ich hab mich immer gewundert, warum ihre Wasserlage zu beginn unserer Übrungseinheiten immer wieder grausig schlecht war und wir wieder bei 0 anfangen mussten. Hier wurden dann zuerst PullBuoy, Kurzflossen, Schwimmbretter und sonstige Auftriebshilfen eingesetzt, um die Studenten in die richtige Wasserlage zu befördern. Mit den Hilfen gings auch super. Aber nahm man ihnen die Hilfen weg, war der ganze "Erfolg" dahin, da man sich durch die Hilfen einfach über Krücken geholfen hat und gar nicht versucht hat den positiven Effekt der Krücke durch eine Körperbewegung oder statische Spannung herzustellen. (PS: Macht sowas nur, wenn ihr in eurer Beziehung sehr gefestigt seid. Ärger ist unausweichlich.)
Schwimmhilfen also nur unter kundiger Anleitung, um Bewegungsabläufe seperiert zu betrachten. Der PullBuoy ist zB ein klasse Trainingspartner, wenn man gezielt am Armzug arbeiten möchte, genauso wie Kurzflossen. Doch in der Regel werden diese Hilfen gerade von Trias gerne eingesetzt um mehr m/h zu schaffen und nicht wie gedacht zum gezielten Technik- und/oder Krafttrainig.
Fußfessel sagt mir so nichts. Und die Bilder aus Google haben mitm Schwimmen eher weniger zu tun. Grundsätzlich halte ich zB auch nichts davon die Beine zu fixieren, da man sich dadurch auch eine sehr enge Beinhaltung angewöhnen kann. Gerade in den Beinen muss die Spannung so hoch wie nötig aber so gering wie möglich sein, um entspannt schnell zu schwimmen. In ausnahmefällen kann man das aber ruhig mal machen, um dem Schwimmer einfach zu veranschaulichen was mit seiner Wasserlage passiert, wenn die Beine halt nur hinterherschleifen und absinken.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard