Hast Du den Mangel durch ein Blutbild feststellen lassen? Und dass die Eiseneinnahme bereits nach drei Tagen gewirkt hat, hast Du an Deinem Befinden festgemacht? Lässt Du es nochmal überprüfen?
Ich war nicht beim Arzt, sondern bei Tante Google. Meine Do-it-yourself-Therapie mit dem Eisen hat aber so gut angeschlagen, dass der Fall dann für mich klar war. Ich fühlte mich wie ausgewechselt. Hätte es nicht so funktioniert, wäre ich zum Arzt gegangen.
Ich habe mir dennoch vorgenommen, mein Blut mal durchchecken zu lassen. Wann, habe ich für mich offen gelassen, um meiner Natur als faule Sau nicht unnötig gegen den Strich zu bürsten.
Zitat:
Zitat von su.pa
Ich bin seit über 20 Jahren Vegetarier, Frau und Ausdauersportler und warte eigentlich seitdem nur mal drauf, dass ich auch einen Eisenmangel hätte. Ist aber komischerweise nie der Fall...
Ja, Du bist auf jeden Fall eine Top-Kandidatin. Ich habe Caroline Rauscher gebeten, demnächst zu uns ins Studio zu kommen, um ums nochmal auf den neuesten Stand zu bringen.
Mich haben die Erfahrungen mit dem Eisen motiviert, als veganer Lehrling die nächste Stufe zu erklimmen und eisenreicher kochen zu lernen.
Mittlerweile bin ich auch offiziell angemeldet. Irgendwie ist das doch noch einmal ein anderes Gefühl, wenn man schwarz auf weiß dabei ist.
Netterweise wurde mir ein kostenloser "VIP-Startplatz" zur Verfügung gestellt, wie das in den letzten Jahren bei allen Rennen der Fall war, bei denen ich am Start war. Da ich mir jedoch nicht gerne etwas schenken lasse, seht Ihr nun auf der rechten Seite regelmäßig ein Banner, dass auf den Ironman Vichy hinweist. Das ist mein Gegengeschenk, sodass ich mit dem Veranstalter "quitt" bin, und mir bei der Berichterstattung ohne Skrubel auch kritische Töne erlauben darf, wo ich sie für angebracht halte. Geld fließt dabei keines, ebensowenig wie jemals für die Werbung für die Challenge Regensburg oder die Challenge Roth Geld geflossen ist. Danke an Björn Steinmetz für die unkomplizierte Vermittlung an die Jungs von Ironman Vichy.
Hi Arne,
ich finde gut das du das mit den kostenlosen "Vip-Startplätzen" schreibst.
Ich denk auch das durch deine Werbung, die Interviews usw. wirklich gerechtfertigt ist.
Ich wünsch Dir viel Erfolg beim IM Vichy
Gruß triduma
ich hatte auch mal Eisenmagel.
1996
Ich bin in Eindhoven Marathon gelaufen und nach ca. 3h ins Ziel.
Dot bin ich auf einer Bank eingeschlafen (nach dem Umziehen).
Läufe im Anschluss waren nur im unteren Tempo dafür im oberen Pulsbereich möglich.
Nie wäre ich damals auf Eisennagel gekommen.
Ein Blutbild hat das dann bestätigt, nach 3 Wochen Therapie war wieder alles roger.
Warum es dazu kam, keine Ahnung.
Ich würde ja gerne mal erleben wie du auf umgekehrte Periodisierung ansprechen würdest. Reizt dich das als Sportler und Trainer nicht? Also mal zu testen wie du darauf anschlagen würdest und welche Ergebnisse du erzielen würdest? Oder hast du schon Erfahrungen damit gemacht?
Darauf gekommen bin ich gerade durch deinen Bericht über das viele Radfahren. Ich hab diese Woche 2 Touren knapp unter 3h gemacht und für mich ist das nix. Zu kalt, zu nass, zu trist. Ich bin ziemlich froh, dass ich durch die umgekehrte Periodisierung jetzt viel kurzes, hartes Geballer auf dem Plan stehen hab.
Ich würde ja gerne mal erleben wie du auf umgekehrte Periodisierung ansprechen würdest. Reizt dich das als Sportler und Trainer nicht? Also mal zu testen wie du darauf anschlagen würdest und welche Ergebnisse du erzielen würdest? Oder hast du schon Erfahrungen damit gemacht?
Darauf gekommen bin ich gerade durch deinen Bericht über das viele Radfahren. Ich hab diese Woche 2 Touren knapp unter 3h gemacht und für mich ist das nix. Zu kalt, zu nass, zu trist. Ich bin ziemlich froh, dass ich durch die umgekehrte Periodisierung jetzt viel kurzes, hartes Geballer auf dem Plan stehen hab.
Ständiges ballern geht bei vielen älteren Sportlern irgendwann nicht mehr. Die Anfälligkeit für Verletzungen nimmt irgendwann zu und die Regeneration dauert länger. Ein Ballern würde z. B. bei mir in Stückwerk münden.
Ab ca. 45 Jahre muss man froh sein, wenn der Körper je ein hartes Lauf und Radtraining wöchentlich verkraftet.
Das ist nicht allgemein gültig, aber tendenziell bestimmt.
Heute bin ich seit einiger Zeit mal wieder länger auf dem Rad gesessen. Ich wohne direkt in der Freiburger Innenstadt. Genau an der Straße, wo das Line-Up des Fastnachtsumzugs stattfindet. Da heißt es Reißaus nehmen, solange man noch vom Hof kommt. Später ist dort alles von Menschenmassen verstopft, von der ungefähr die Hälfte in unseren Eingang pinkelt. Also: Tschüssinger!
Der Wetterbericht hatte vor Schneeschauern gewarnt. Als ich losfuhr, stand das digitale Quecksilber bei 2°C, der Wind schnitt über die nassbraunen Äcker, aber die Straßen waren trocken. Das genügt, um von guten Verhältnissen zu sprechen.
Die Wolken am Himmel waren ein Spektakel. Hochaufgetürmt, wie groteske Fregatten in einem riesigen Bild von Salvador Dali zogen sie über das Land. Schwarz und finster die Rümpfe, aber gleißend weiß, dramatisch aufgewühlt und unglaublich oben die Segel. Dazwischen blauer Himmel. Eine ganze Flotte trieb dahin, darunter ich auf meinem treuen Pferd, winzig wie eine Blattlaus.
Die Beine drehten gut, ich kam zügig voran. Teils im Schatten der Wolkentürme, teils in der Sonne bohrte ich mich Richtung Süden. Mehrmals hatte ich knappes Glück, doch dann ging es los. Innerhalb weniger hundert Meter änderte sich das Wetter dramatisch. Gerade noch bei Sonnenschein unterwegs, wurde es schlagartig viel dunkler. Rechts von mir, nur noch vielleicht zweihundert Meter entfernt, rauschte ein Unwetter heran. Ich prüfte den Himmel auf Fluchtmöglichkeiten, dann entschied ich mich für die Taktik "Augen auf und durch".
Milliarden kleiner Schneekügelchen, wie kleine Styroporkugeln, peitschten und schwirrten auf den Boden und auf mich selbst. Im Handumdrehen war ich auf der Windseite komplett weiß. Die Straße ebenso. Starker Wind zwang mich auf das kleine Kettenblatt und warf mich mal nach links, mal nach rechts. Gefährlich auf glatten Rennradreifen, die sich knirschend durch das Styropor fraßen. "Keep the rubberside down!", dachte ich mir, leg Dich jetzt nicht auf’s Maul!
Nach vielleicht 10 Minuten konnte ich bereits das hintere Ende des kleinen Schneesturms erkennen: Blauer Himmel nicht weit vor mir. Zack, war das Licht wieder angeknipst. Ich fuhr wie in einem anderen Kontinent, als würde Grönland an Australien grenzen. Der Blick zurück war spektakulär: Ich war einem schwarzen Inferno entkommen. Läuft.
In der anschließenden Dreiviertelstunde war ich bemüht, die nassen Klamotten wieder trocken zu fahren. Nicht leicht bei 3°C, aber irgendwann ging’s dann wieder. Einmal mehr bemerke ich im Stillen (zum wievielten Mal eigentlich?), dass sich gute Qualität bei Radklamotten auszahlt.
Der Rest ist Routine. Treten. Tankstelle Cola Brezel. Treten. Supermarkt dunkle Schokolade Cola. Treten. Hier und da schneit es kurz und harmlos, andernorts rolle ich über trockene Straßen im gleißenden Sonnenlicht. Vier Stunden sind bereits geschafft, die Stadt liegt vor mir. Am Flussufer entlang, dann hakenschlagend durch den Verkehr.
Als ich nach Hause komme, zieht gerade das Ende des Karnevalsumzugs an meiner Wohnung vorbei. Es ist ein besonderes Ende: Die städtische Straßenreinigung. Mit schätzungsweise 20 Mann und 5 Fahrzeugen holen sie allen Dreck wieder von den Straßen, den Wiesen und Hecken. Unmengen Papier, geborstene Flaschen und so weiter.
Ich weiß nicht warum, aber mich als Anwohner begeistern die Jungs in dem Moment sehr. Als Innenstadtbewohner hat man nach Straßenfesten oft Ärger mit deren Überbleibseln, vor allem mit Glasscherben. Besonders Grünflächen sind gefährlich, in denen schwer sichtbare, schafkantige Flaschenreste liegen.
Daumen hoch!, signalisiere ich ihnen beim Vorbeirollen. Sie sehen es und lächeln zurück. Ein schöner Moment.
Nach knapp viereinhalb Stunden bin ich dann doch recht müde, als ich den Schlüssel im Schloss umdrehe. Aber genau das ist Radlerglück.