Aber grundsätzlich halte ich es auch für legitim, eine gesellschaftliche Diskussion darüber anzustoßen, ob sich Medien wie YT, IG und FB, die nachweislich großen Einfluss heute haben (und großes Missbrauchspotenzial), nicht auch Regeln unterwerfen müssen, die es im klassischen analogen Wahlkampf seit Jahrzehnten gibt.
Regeln sind die eine Sache.
In der Realität wohl entscheidender, wer die Macht hat.
In diesem Fall die Macht, die öffentliche Meinung und damit das Wahlverhalten zu beeinflussen.
Weiterhin steht das Vertrauen in die Demokratie und ihre Prozesse auf dem Prüfstand.
Ist das Volk fähig, die Welt zu verstehen und adäquate Entscheidungen zu treffen, bzw. zumindest in diesem Sinne passende Vertreter zu wählen ?
Oder muß es in seiner Meinungsfindung ("ein wenig") geleitet werden, durch die richtigen Einflüsse, und geschützt werden vor den schlechten Einflüssen ?
Beschneidung/Kontrolle der freien Meinungsäuerung ist natürlich ein sehr heißes Thema.
In der Realität wohl entscheidender, wer die Macht hat.
In diesem Fall die Macht, die öffentliche Meinung und damit das Wahlverhalten zu beeinflussen.
Weiterhin steht das Vertrauen in die Demokratie und ihre Prozesse auf dem Prüfstand.
Ist das Volk fähig, die Welt zu verstehen und adäquate Entscheidungen zu treffen, bzw. zumindest in diesem Sinne passende Vertreter zu wählen ?
Oder muß es in seiner Meinungsfindung ("ein wenig") geleitet werden, durch die richtigen Einflüsse, und geschützt werden vor den schlechten Einflüssen ?
Beschneidung/Kontrolle der freien Meinungsäuerung ist natürlich ein sehr heißes Thema.
zumindest bei der Wahlbeteidigung hat sich "das Volk" doch sehr deutlich pro Demokratie und Europa geäussert. Interpretiere ich zumindest so.
Ich würde erstens unterscheiden wollen zwischen dem teilweise geregelten Wahlkampfauftreten der Wettbewerber, der Parteien, die sich selbst vor allem für die Wahlfinanzierung bestimmte Regeln gegeben haben, und der freien Meinungsäusserungen von Bürgern.
Ja, da würde man gerne unterscheiden wollen ...
Allein, wie tut man dies in der Praxis ?
Wie stellt man fest, ob der nächste "Rezo" nicht Marionette der Afd, Putins, Trumps, des IS oder am Ende gar des Papstes ist ?
Das ist nicht ganz richtig, denn es gibt mittlerweile einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass z.B. Facebook die Verpflichtung hat, die Verbreitung von erkennbar falschen Nachrichten einzuschränken.
Es wäre schön, wenn wir uns darauf einigen könnten, falsche Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerung nicht in einen Topf zu werfen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein hohes Grundrecht und sollte nicht dadurch unterhöhlt werden, dass es permanent mit Vokabeln wie "Hassrede" und "Fake News" attackiert wird. Ich schätze, niemand hier ist dafür, dass bewusst Lügen verbreitet werden und es gibt bereits entsprechende Gesetze, die meiner Meinung nach schon viel zu weitreichend sind.
Wenn man Zensur wünscht, sollte man diese nicht durch "gesellschaftlichen Konsens" den Plattformen unterschieben, sondern eben ein Wahrheitsministerium gründen, das seitens des Staates herausfiltert, was nicht erwünscht ist. Das wäre wenigsten ehrlich, aber das will man nach Möglichkeit vermeiden. Das hätte ja auch ein sehr faschistisches Gschmäckle und der Wähler würde das möglicherweise nicht ähnlich wohlwollend betrachten wie das Eindreschen auf die sozialen Plattformen.
Zitat:
Zitat von Hafu
Solch eine Arbeitstechnik hat für mir eher mit Propaganda als mit Meinungsfreiheit zu tun.
"Propaganda" ist ein Label, das die Gegner freier Meinungsäußerung gerne verwenden. Alles, was nicht passt, ist Propganda oder "fremdbeeinflusst" oder, oder...
Natürlich will Rezo etwas bewirken. Das will jeder, der im politischen Betrieb seine Stimme erhebt.
Wollen wir jetzt ernsthaft an einzelne Bürger einen höheren Maßstab anlegen als an die freie Presse? Relotius ist ein besonders krasser Fall, aber meinst Du ernsthaft, dass irgendeine Publikation den Anspruch erheben kann, immer korrekt und wahrheitsgemäß zu berichten? Ich kenne keine.
Wenn die CDU, alimentiert mit Millionen von Steuergeldern, nicht in der Lage ist, auf die Aussagen eines YouTubers eine geeignete Antwort zu finden und seine durchaus vorhandenen Fehler richtigzustellen, dann kann doch die Antwort darauf nicht sein, dass wir mehr Restriktion brauchen. Das ist eine Lösung, die nur totalitären Staaten gut zu Gesicht steht und da sehe ich uns noch nicht. Wehret den Anfängen.
Es wäre schön, wenn wir uns darauf einigen könnten, falsche Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerung nicht in einen Topf zu werfen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein hohes Grundrecht und sollte nicht dadurch unterhöhlt werden, dass es permanent mit Vokabeln wie "Hassrede" und "Fake News" attackiert wird. Ich schätze, niemand hier ist dafür, dass bewusst Lügen verbreitet werden und es gibt bereits entsprechende Gesetze, die meiner Meinung nach schon viel zu weitreichend sind.
Wenn man Zensur wünscht, sollte man diese nicht durch "gesellschaftlichen Konsens" den Plattformen unterschieben, sondern eben ein Wahrheitsministerium gründen, das seitens des Staates herausfiltert, was nicht erwünscht ist. Das wäre wenigsten ehrlich, aber das will man nach Möglichkeit vermeiden. Das hätte ja auch ein sehr faschistisches Gschmäckle und der Wähler würde das möglicherweise nicht ähnlich wohlwollend betrachten wie das Eindreschen auf die sozialen Plattformen.
"Propaganda" ist ein Label, das die Gegner freier Meinungsäußerung gerne verwenden. Alles, was nicht passt, ist Propganda oder "fremdbeeinflusst" oder, oder...
Natürlich will Rezo etwas bewirken. Das will jeder, der im politischen Betrieb seine Stimme erhebt.
Wollen wir jetzt ernsthaft an einzelne Bürger einen höheren Maßstab anlegen als an die freie Presse? Relotius ist ein besonders krasser Fall, aber meinst Du ernsthaft, dass irgendeine Publikation den Anspruch erheben kann immer korrekt und wahrheitsgemäß zu berichten? Ich kenne keine.
Wenn die CDU, alimentiert mit Millionen von Steuergeldern, nicht in der Lage ist, auf die Aussagen eines YouTubers eine geeignete Antwort zu finden und seine durchaus vorhandenen Fehler richtigzustellen, dann kann doch die Antwort darauf nicht sein, dass wir mehr Restriktion brauchen. Das ist eine Lösung, die nur totalitären Staaten gut zu Gesicht steht und da sehe ich uns noch nicht. Wehret den Anfängen.
Das ist nicht ganz richtig, denn es gibt mittlerweile einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass z.B. Facebook die Verpflichtung hat, die Verbreitung von erkennbar falschen Nachrichten einzuschränken.
Die Verbreitung von Fakenews ist nicht vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt.
Rezo hat in seinem millionenfach angeklickten Video neben viel korrekten Argumenten teilweise auch nachweislich falsche Fakten verbreitet, so hat er (oder die ihm zuarbeitenden Mitarbeiter, denn er ist ja kein einsamer Youtuber, der aus seinem Kinderzimmer sendet, sondern ein bezahlter Angestellter einer Youtube-Produktionsfirma) z.B. zum Beleg, dass nirgendwo soviel Vermögen vererbt wird wie in Deutschland, eine Grafik mal eben manipuliert, indem er die Schweiz und Großbritannien, wo noch mehr Vermögen vererbt wird als in Deutschland aus der zitierten Originalgrafik rausgelöscht hat.
Solch eine Arbeitstechnik hat für mir eher mit Propaganda als mit Meinungsfreiheit zu tun.
Seine Grundaussage, dass in Deutschland und der Postmoderne der Reichtum der Vermögenden tendentiell immer stärker vererbt wird und nicht erarbeitet, bleibt trotzdem richtig, wie z.B. auch SPON im Faktencheck des Rezo´s Videos bestätigt bei gleichzeitiger Kritik an der manipulierten Grafik. Diese Tendenz kontrastiert halt das Gerede von der CDU und vieler Printmedien mit Millionen Auflage , das DE eine leistungsgerechte Gesellschaft sei, wo jedem potentiell der Aufstieg bis nach ganz oben möglich wäre. Die Erbschaften bestimmen zunehmend die Mitglieder der obersten Schicht der Gesellschaft. Eine Änderung der Tendenz bei der Vermögensverteilung wäre durch eine höhere Erbschaftssteuer auf die Riesenvermögen zu erzielen.
Weltweit wurde diese Tendenz einer "Refeudalisierung" mit umfangreichen empirischen Datensammlungen durch den Ökonom Piketty belegt. (Das Kapital im 21. Jahrhundert.
Und selbst Unsinn muss veröffentlicht werden dürfen, jederzeit wie schnodo schreibt. Wie einseitig und manipulativ sind die Springermedien oftmals und verzerrt, wenn sie über Linke oder Ökodemos berichten bis hin zu falschen Fakten. Hat dazu jemals sich AKK kritisch geäussert.
Zitat:
Zitat von Hafu
Mit vielen Argumenten von Rezo kann ich mitgehen, aber die Art und Weise wie er Meinungsbildung betreibt, bereitet mir v.a. auch wegen der unfassbaren hohen Clickzahlen Unbehagen. Nach meiner Einschätzung erwächst aus hohem Einfluss auch hohe Verantwortung.
Mit ihren Äusserungen gegenüber Kritikern gehen halt viele Politiker oft auch nicht zimperlich um und fällen drastische öffentliche Urteile. Besonders bei der Urheberrechtsänderung bekam die ablehnende Youtube Gemeinde einiges davon ab, gerade von der EVP. Da kommt es halt wieder zurück.
"Die Tagesschau" allein hat übrigens eine Quote von 9,7 Millionen, "heute" 4,7 Millionen. Diese "Klicks" können AKK und andere führende Politiker jederzeit durch eine Pressekonferenz nutzen und jeglichen manipulativen Unsinn erzählen. https://www.morgenpost.de/kultur/tv/...ensendung.html
Und selbst Unsinn muss veröffentlicht werden dürfen, jederzeit wie schnodo schreibt. Wie einseitig und manipulativ sind die Springermedien oftmals und verzerrt, wenn sie über Linke oder Ökodemos berichten bis hin zu falschen Fakten. Hat dazu jemals sich AKK kritisch...[...]
Mit ihren Äusserungen gegenüber Kritikern gehen halt viele Politiker oft auch nicht zimperlich um und fällen drastische öffentliche Urteile. Besonders bei der Urheberrechtsänderung bekam die ablehnende Youtube Gemeinde einiges davon ab, gerade von der EVP. Da kommt es halt wieder zurück.
Die Frage ist am Ende, inwiefern man den Medien überhaupt noch trauen kann oder muss man jegliche Berichterstattung ersteinmal verifizieren mit mindestens x anderen Medienberichten?
Ich finde das erschreckend und das Thema "Freie Meinung" hat meiner Meinung nach nicht mehr viel mit Zeitungen und Newsportalen gemein. Da geht es um Auflage auf Biegen und Brechen. Welches "Blatt" kann sich schon unabhängig nennen?
Zudem finde ich es lächerlich, wie man einem YouTuber so viel Aufmerksamkeit geben kann...Klicks sind klicks...nicht mehr und nicht weniger. Ich habe die rezo Botschaft auch gesehen. Teile ich deshalb seine Meinung: sicher nicht. Aber es unterstützt die Meinungsbildung - sollte aber eben nur "unterstützen".