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Wer würde einen Mann wählen, von dem der potentielle Wähler überzeugt ist, dass dieser nicht in in des Wählers Interesse handeln würde? Ich nicht.
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Man kann die früheren politischen Vorstellungen von Merz, bevor er in die Wirtschaft wechselte, knapp zusammengefasst bei Wikipedia finden. Friedrich_Merz#Politische_Positionen
In der Steuer- und Sozialpolitk waren diese bei einigen Punkten noch arbeitgeberfreundlicher als die CDU Wahlprogramme seit Merkel´s Vorsitz wie z.B. Renteneintrittsalter mit 70, Abschaffung des Kündigungsschutzes, Kürzung von Sozialleistungen, niedrigere Steuersätze (auch beim Spitzensteuersatz), Deregulierung und Privatisierung der Infrastruktur etc. . Ausserdem klagte er beim Bundesverfassungericht gegen die Offenlegung der Nebeneinkünfte von Abgeordneten.
Meine Interessen als Angestellter und Bürger fanden sich damals sicher nicht in diesen Plänen.
Deine Texte sind orthographisch teilweise echt an der Schmerzgrenze
ja stimmt vermutlich, leider kann ich es nicht besser. Ich hoffe mal meine Meinung darf ich trotzdem äussern.
War auch in der Schule schon immer mein Problem. In Deutsch hatte ich immer eine Note schlechter.
Zitat:
Meinst Du Merz wäre Partner bei einer renommierten global tätigen Anwaltskanzlei gewesen, ohne komplexe Sachverhalte durchdenken zu können? Bilanzen und Jahresabschlüsse sind Deiner Meinung nach auch nicht komplex? Hast Du eine Vorstellung davon, wie komplex das Finanzsystem ist? Wie die weltweiten Zusammenhänge sind? Es würde mich schon sehr wundern, wenn Merz davon keine Ahnung hätte, dann hätte Larry Fink mit Merz den falschen Mann an Bord geholt.
Natürlich sind diese Sachen komplex hab ich gar nicht bestritten. Ich hab auch nicht die Komplexizität (richtig ?) des Finanzsystems bestritten. Was aber hat die damit zu tun eine Regierung zu bilden oder Entscheidungen für das Wohl aller zu treffen.
Zitat:
Wer würde einen Mann wählen, von dem der potentielle Wähler überzeugt ist, dass dieser nicht in in des Wählers Interesse handeln würde? Ich nicht.
Ich auch nicht, da hat qbz schon geantwortet.
Zitat:
Merz war in der Politik Fraktions- und Oppositionsfüher. Er ist Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke. Meinst Du, dass er als Anwalt kein Personal zu führen hat? Aber Du zweifelst an seinen Führungsfähigkeiten?
Zumindest haben die CDU Mitglieder Angela Merkel damals mehr zugetraut. Oder warum ist er nicht Fraktionsvorsitzender geworden als Stoiber die Bundestagswahl 2002 verloren hatte? (Das ist meine Interpretation)
Über die Führungsqualitäten von Anwälten habe ich leider auch schon nicht so tolle Sachen gelesen. Gerade der Umgang mit Junganwälten oder Rechtsanwaltsgehilfen lässt oft zu wünnschen übrig. Und wie von mir geschrieben, es werden abhängig Beschäftigte geführt. Siehe Körbels Signatur.
Zitat:
Es geht hier gar nicht um seinen Charakter oder um seine menschlichen Fähigkeiten. Diese Bewertung kannst Du zunächst getrost den CDUlern überlassen. Da werden wir sehen, ob er gewählt wird. Es geht auch gar nicht darum, ob er der richtige Mann für den Posten als CDU-Chef ist. Das würde die Zeit zeigen. Hier ging es um Deinen Zweifel, dass seine Vita auf die benötigten Fähigkeiten als CDU-Chef schließen lässt. Und das sehe ich anders.
Ich muss diese Bewertug (getrost oder ungetrost) den CDU Mitglieder überlassen. Ganz naiv gesehen hast du natürlich recht, es geht nicht um seinen Charakter oder seine menschlichen Fähigkeiten.
Die verbinde ich leider überhaupt nicht mit dem Wert Christlich.
auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Danke für deine Antwort.
Is halt schwierig. Komplexe Welt. Komplexe Themen. Komplexe Sachverhalte. Komplexe Beiträge. Du tust jetzt ja a bisserl so als würden da von mir die Dinge unzulässigerweise vereinfacht oder verkompliziert - je nach Sichtweise.
Klamüsern wir das doch mal grob auseinender: Nicht alles was sprachliche Figuren oder stilistische Mittel sind, ist inhaltlich notwendigerweise zu analysieren, dient aber ggf. der frische des Textes oder einem anderen Zugang zum selben Inhalt. Wie etwa die "Stühle auf der Titanic umdekorieren" Metapher von Precht.
Du kannst auch nicht davon ausgehen, dass, wenn du F. Merz Neoliberalismus (gar dogmatisch) unterstellst, dass unwidersprochen bleibt. Ich stimme dir ja zu, dass seine Sichtweisen neoliberale Züge tragen, letztlich ist es aber viel mehr ordoliberales Gedankengut als Neoliberales. Da Neoliberalismus ja mittlerweile ein Schimpfwort ist, sollte man das schon richtig stellen meine ich.
Auch sollte dir schon klar sein, dass man auch Fragen gestellt bekommt, wenn man Artikel wie den aus den nachdenkseiten.de postet. Mit meiner Frage nach Destruktion a la Schumpeter habe ich dir ja eh noch die Hand gereicht. Ich hätte böse auch fragen können ob dir etwa der Sinn nach subtiler linker Anarchie steht. Das wäre zugegebenermaßen nicht gerechtfertigt gewesen und würde auch den Inhalten deiner Beiträge nicht entsprechen. Was ich sagen möchte: Die Schumpeter Frage war schon in einem konstruktiven Kontext eingebettet und sie ist vielleicht nicht zwingend aber so überraschend auch wieder nicht, wenn man es zu Ende denkt.
Ich muss mich allerdings entschuldigen, denn mir fällt auf, dass ich einige Gedanken ausgelassen habe, die zu meiner Sichtweise der Verortung der Parteien geführt haben. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe ist, wie du die Nennung von Personen und Parteien bzw. deren Verortung im der zeitlichen Entwicklung einer Gesellschaft in einem Atemzug mit sprachlichen Stilmitteln und politischen Strömungen bringen kannst.
Damit kann ich persönlich nun gar nix anfangen und ich habe selbst bei nochmaligem Lesen meines Beitrages mir diesbezüglich keine Absicht unterstellen können. Wie ich schrieb waren all diese Dinge letztlich nur Beispiele dafür, dass sich Merz völlig nathlos in unser politisches Spektrum einreiht. Denn seine Positionen oder auch die eines anderen sind alle nicht langfristig und keine Vorschläge um eine Gesellschaft vor den großen Herausforderungen (Migration, Digitalisierung, Klima, Bildung) in die Zukunft zu transformieren. Nochmal: Das dekoriert nur die Stühle um. Nichts anderes ist z. B. der Vorschlag der Bürgerversicherung. Nur stehen da die Stühle halt anders. Das würde vielleicht dir gefallen. Merz vielleicht nicht. Mir ist das egal, denn darauf kommt es m.E. nicht an. Es ist auch völlig egal, wer CDU Vorsitzender wird. Es gibt niemanden aktuell der sich traut und sich hinstellt und sagt: Wie wollen wir in Zukunft leben? Lasst uns anfangen eine breite Debatte über die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Transformation zu führen. Lass uns Anfangen darüber zu reden, dass durch die Besteuerung der Arbeit der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar ist. In keiner Partei.
Sobald das jemand machen würde, so meine Vermutung, würde er in der Uniformität der üblichen Methodik der Parteikarrieren zerrieben werden. Stattdessen wird weiterhin durch Medien und ewig Gestrige, die immer noch sogar die Volksparteien in klassischen politischen Strömungen verorten wollen, ein miteinender eher verhindert als ermöglicht. Dabei wäre die Transformationsdebatte etwas in der die Politiker zusammen stehen sollten - parteienübergreifend und konstruktiv. Themenorientiert und nicht gegen Parteien, Personen bzw. Personalfragen anderer schreibend und redend.
Ich würde mir z.B. wünschen, dass die Linke ihren alten Traum wieder ausgräbt: "Die Arbeiter singen und die Maschinen arbeiten" oder so ähnlich war das doch?). Näher als heute waren wir da ja noch nie dran. Ich würde mir wünschen dass die Verfechter der Erwerbsarbeit - allen voran die Liberalen - endlich mit diesem wirklich eigenartigen Mantra der Sinnstiftung durch Erwerbsarbeit aufhören. Denn das ist ja nun wirklich eine "neumodische" Tugend, die vielleicht 200 Jahre alt ist. Wir können ja mal so so tun als könnten wir einen Bauern nach dem Sinnstiftungsaspekt fragen, der vor 200 Jahren täglich auf's Feld ging oder im 19. JH das Elend der Landwirtschaft gegen das Elend der Fabrikarbeit getauscht hat
Die Medien sollten deshalb lieber mal zur zukunftsorientierten Meinungsbildung beitragen und nicht zur Stimmungsmache durch die Politikbrille. DAS(!) wäre konstruktiv. Evtl. würde sihc dann langfristig auch der Politikstil wieder ändern und es wäre nicht egal wer Vorsitzender einer Partei ist.
Bin mal gespannt wer da das Rennen in der CDU macht, wenn Herr Merz der Chef wird, tippe ich mal das es ein Misstrauensvotum geben wird
Du weißt aber schon, dass im Grundgesetzt (Art. 67) nur ein konstruktives Misstrauensvotum vorgesehen ist? Wer bitte sollte denn das einreichen? Die CDU/CSU mit einem anderen Kandidaten gegen die eigene Kanzlerin ja wohl kaum. Und Mehrheiten ohne die Union gibt es derzeit nicht, zumindest keine plausiblen.
Zitat:
Zitat von Olli
und die Groko platzt und Frau Merkel die Amtszeit nicht zu Ende bringt.
Schon möglich, das würde aber eher über die Vertrauensfrage (Art. 68) laufen.
Ist halt schwierig. Komplexe Welt. Komplexe Themen. Komplexe Sachverhalte. Komplexe Beiträge. ...
Die Medien sollten deshalb lieber mal zur zukunftsorientierten Meinungsbildung beitragen und nicht zur Stimmungsmache durch die Politikbrille. DAS(!) wäre konstruktiv. Evtl. würde sihc dann langfristig auch der Politikstil wieder ändern und es wäre nicht egal wer Vorsitzender einer Partei ist.
Schöner Aufsatz von Dir!
Menschen im allgemeinen, und Politiker im besonderen, denken in kurzen bis sehr kurzen Zeiträumen.
Viele Ideen von "spinnerten" Parteien, wie zB den Piraten und den Grünen, finden immer nur sehr langsam Einzug ins breite Denken. Heute wird, in dem obigen Zusammenhang "Arbeit", ja auch ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht mehr von allen (Politikern) als unrealistisch abgetan!
BTW bei AM war es mMn der damalige Mentor HK, der Ihr den Weg innerhalb der CDU geebnet hat.
Ebenso könnte mMn AKK bei der Neubesetzung des Parteivorsitzes bei der CDU von Ihrer "Mentorin" AM profitieren.
Aber ich ziehe mich auch hier aus der Spekulationswelt über die Zukunft der CDU in den Lesebereich zurück! Tschüss.
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
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Du kannst auch nicht davon ausgehen, dass, wenn du F. Merz Neoliberalismus (gar dogmatisch) unterstellst, dass unwidersprochen bleibt. Ich stimme dir ja zu, dass seine Sichtweisen neoliberale Züge tragen, letztlich ist es aber viel mehr ordoliberales Gedankengut als Neoliberales. Da Neoliberalismus ja mittlerweile ein Schimpfwort ist, sollte man das schon richtig stellen meine ich.
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Nun, ich bezog mich bei der Beschreibung "neoliberal" auf die früheren politischen Aktivitäten von Merz und verstehe darunter einen Oberbegriff für diverse wirtschaftspolitische Strömungen, wozu unter anderem auch der Ordoliberalismus gehört. Merz´s Konzepte jetzt darauf abzuklopfen, ob mehr neo-, ordo- oder wirtschaftsliberal (wie er sich selbst beschreibt) empfände ich ein "Streit" um Begriffe. Dass er ein stringenter Anhänger der Privatisierungswelle und der Deregulierung war, hat er auf jeden Fall gezeigt und das wies ihn als einen arbeitgeberorientierten, neo-/ordo-/wirtschaftsliberalen Politiker aus, genaus so wie die Mitgründung der "Initiative für neue soziale Marktwirktschaft", welche aktuell eine Kampagne gegen das Rentenpaket der Groko in der Bildzeitung fährt.
Wie nun Gesellschaften beschaffen sein könnten, in denen zunehmend Güter durch Roboter produziert werden, finde ich auch eine sehr interessante Diskussion. Solange aber die nationalen Gesellschaften / Herrschaften hauptsächlich an der Erzielung von Profiten und der Vermehrung des privaten Kapitals ausgerichtet sind (wie private Aneignung von kollektiv geschaffenem Wissen z.B.) statt am Gemeinwohl, den Gebrauchswerten der Waren und den Bedürfnissen der Menschen, bewegen sie sich IMHO tendentiell auf Kriege, ökologische und soziale Katastrophen (Klima, Hunger) und autoritäre Regime´s zu, gelingt es nicht, starke, gemeinsame, übernationale Bewegungen für ein friedliches, gemeinwohlorientiertes, ökologisches und demokratisches Leben weltweit zu organisieren, die gegen die obgenannten Tendenzen halten und also z.B. primär für weltweite Abrüstung, weltweite soziale Sicherheiten und Klimaschutz eintreten. Was IMHO wirklich notwendig wäre, klänge utopisch.
Angela Merkel, die Groko und alle Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz betreiben alle militärische Aufrüstung und liefern noch Waffen an kriegsführende Staaten und Gruppierungen. Merz hatte Abrüstung nicht auf dem Zettel bei der Pressekonferenz. Die Partei in DE, welche zentral für Abrüstung und eine aktive Friedenspolitik streitet, möchte "nicht zurück zu Willy Brand" (wie Du schriebst), sondern für eine zukünftige Welt ohne Kriege sich engagieren. Welchen Nutzen für die Gesellschaft haben weltweit millionenteure Waffenarsenale? Was liesse sich stattdessen produzieren?
Was die Besteuerung der Arbeit angeht: Je mehr Werte in den produktiven Sektoren durch immer weniger Menschen geschaffen werden (durch Automatisierung), umso mehr müssen doch die dort von wenigen geschaffen Werte auf die weniger produktiven oder unproduktiven Sektoren verteilt werden, mit welchen Umverteilungsarten auch immer.
Ich verstehe sehr gut, dass Arbeitern nicht zum Singen zumute ist, werden sie durch Roboter freigesetzt, weil Hartz IV auf sie wartet und sie die Roboter in der Regel nicht im existenzsichernden Umfang (mit)besitzen.
Martin Walker: " Deutschland 2064" ...meine Empfehlung für Dich und alle Interessierten, die gerne lesen! Einige mMn schöne Ideen, wie man den von Dir genannten Konflikten teilweise begegnen könnte...
PS noch ein Tip für alle Facebook und google Anhänger: Der Cirkel von Dave Eggers, auch wenn es hier total verrissen wird. Zeigt mMn auch schön einige potentiell auf uns zukommende Probleme auf... Hab das Hörbuch gehört, was auf langen Autofahrten erträglich war.
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Es hätte gute Anlässe gegeben, Angela Merkel in die Wüste zu schicken. Aber jetzt? Das ergibt keinen Sinn, solange die möglichen Nachfolger auch keine Antwort auf die Megaprobleme unserer Zeit haben.
PS: Nebenbei eine Frage für Sprach-Nerds; ist "den ersten fällt auf" oder "den Ersten fällt auf" richtig? Oder geht beides?