Einerseits spektakulär, andererseits bin ich nicht sicher, inwieweit das den vor Ostern und Pfingsten eh gigantischen Stau von regulär schon immer zweistellig Kilometer überhaupt noch beeinflusst haben wird.
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Selbstverständliche finde ich das auch. Aber du forderst doch genau diese Gemütlichkeit ein.
Ich zitiere dich da gerne nochmal:
Aber ich habe doch in der Vergangenheit allerhand gemacht und war verschuldet: Öl auf Gasheizung (als das noch gut war ;-), Solardach, einen Diesel gekauft (als ein Diesel noch sauber war ;-), Thermostate, wenig Fleisch, wenig heizen, kurz duschen usw usf.
Jetzt habe ich noch die zwei Sünden: eine Fahrt im Sommer dorthin, wo das Meer azurblau schimmert und ein Flug im Winter dorthin, wo man bis nach Afrika sieht.
Soll ich das bleiben lassen und dem einen hier seine bunten Radschuhe und dem anderen seinen Flug nach Hawaii madig reden (Gott bewahre!). Führt das zu was?!
Lanz stellte in Lanz gestern die gleiche Frage: haben es sich die führenden Politiker längst bequem eingerichtet und reden viel und machen wenig, nur um gewählt zu werden (sinngemäß! Ich glaube, er erwähnte sogar die Grünen)
Sollte man nicht vielmehr den Fokus auf die messbaren Handlungen der Politker legen, als auf die Radschuhe des einen und den Hawaiiflug des anderen?
Aber ich habe doch in der Vergangenheit allerhand gemacht und war verschuldet: Öl auf Gasheizung (als das noch gut war ;-), Solardach, einen Diesel gekauft (als ein Diesel noch sauber war ;-), Thermostate, wenig Fleisch, wenig heizen, kurz duschen usw usf.
Einverstanden. Diese Art persönlichen Umweltschutzes wurde seit Jahrzehnten propagiert. Letztendlich hat das gar nichts gemacht. Einsparungen Einzelner wurde gleich durch das Verhalten Anderen kompensiert.
Zitat:
Zitat von keko#
Jetzt habe ich noch die zwei Sünden: eine Fahrt im Sommer dorthin, wo das Meer azurblau schimmert und ein Flug im Winter dorthin, wo man bis nach Afrika sieht.
Soll ich das bleiben lassen und dem einen hier seine bunten Radschuhe und dem anderen seinen Flug nach Hawaii madig reden (Gott bewahre!). Führt das zu was?!
Nein, das bringt gar nichts.
Zitat:
Zitat von keko#
Sollte man nicht vielmehr den Fokus auf die messbaren Handlungen der Politker legen, als auf die Radschuhe des einen und den Hawaiiflug des anderen?
(Ich sage: ja, unbededingt!)
Ja, absolut. Du klingst aber in deinen anderen Beiträgen hier oft so, als wenn du genau keine Handlungen von Politiker akzeptieren wirst, die für dich ggf. negative Auswirkungen haben.
Einerseits spektakulär, andererseits bin ich nicht sicher, inwieweit das den vor Ostern und Pfingsten eh gigantischen Stau von regulär schon immer zweistellig Kilometer überhaupt noch beeinflusst haben wird.
Ich hab gelesen er waren vorher 15 km und danach 17km
Die amerikanische Führung ist clever! Sie nutzen den Klimawandel, um Technologien wieder ins Land zu holen. Ich habe aber den Eindruck, dass es dort trotz Inflation für die Bürger normaler weiterläuft, als bei uns (das meinte ich mit meinen vorigen Posting).
Nur die Überschrift stimmt überein. In Europa ist der Haupttreiber der Inflation die steigenden Energiepreise. In den USA sind es in erster Linie die Kosten für Dienstleistungen. Das bedeutet, daß die höheren Kosten dort zwar aufkommen, aber gleichzeitig mit höheren Einnahmen verbunden sind. Die höheren Kosten bei uns wandern über die Grenze. Das ist für uns mit einem direkten monetären Verlust verknüpft. Es ist sogar so, daß wir eine gewaltige Industrie in den Staaten konkurrenzfähig gemacht haben. Fracking benötigt einen bestimmte Preis um die Fixkosten zu decken. Öl und Gas sollte für die Fracker nun deutlich besser kalkulierbar sein.
Wir sind doppelt gekniffen. Die Industrie sucht Energiesicherheit und niedrige Kosten. Beides können wir aktuell nicht bieten.
In den USA ist Windenergie das „neue Erdöl“.
Und obwohl/weil die Republikaner viele Klimawandelleugner haben, wird es ihnen halt als Geldanlage „schmackhaft“ gemacht.
Nein. Diese Rolle hat es bei weitem nicht. Es ist allerdings deutlich wichtiger geworden. Die Amerikaner wissen aber sehr wohl, daß die Erneuerbaren ohne Speicher keine Energiesicherheit liefern. Fracking tut das sehr wohl. Daher ist das und darüber hinaus die Entwicklung in Kernenergie der wirklich heiße Scheiß. Das ist keine persönliche Meinung. Das spiegeln die Geldströme so wieder.
Als Laie scheint mir die Bepreisung von CO2 vernünftig und logisch zu sein. Allerdings können wir damit nach meinem Verständnis das Klimaproblem nicht wirklich lösen. Denn einerseits ist der Preis für eine Tonne Kohlendioxid offenbar zu gering, als dass er eine ausreichend starke Lenkungswirkung entfaltete.
Andererseits werden die bei weitem überwiegenden Klimagasemissionen von Menschen verursacht, die sich über den Preis von Kohlendioxid keine großen Gedanken machen müssen. Ich meine hier nicht nur Superreiche, die zum Shoppen von Paris nach London jetten. Sondern auch die Vielzahl der Menschen, die um das Zehn- bis Zwanzigfache über den verträglichen Emissionen liegen. Zwei Autos, großzügiger Wohnraum, Urlaubsreisen mit dem Flieger, Rindfleisch auf dem Teller, hoher Konsum.
Hier genügt es nicht, die Emissionen über eine CO2-Bepreisung um zehn oder zwanzig Prozent zu verringern. Gewiss wäre das bereits ein großartiger Erfolg, denn die wahrscheinlichere Option ist eine Verdopplung dieser Emissionen noch zu unseren Lebzeiten. Kurz: Wir müssen da mit einer viel gröberen Feile ran, als mit der freundlichen CO2-Bepreisung.
Zudem scheint eine solche Preissteigerung bei CO2-intensiven Produkten nur sehr indirekt zu wirken. In den letzten Jahren hat sich der Spritpreis verdoppelt. Dennoch gibt es heute mehr neu zugelassene Autos als je zuvor, und sie haben auch noch mehr Pferdestärken als früher. Ich sehe da keine Lenkungswirkung.
Das finde ich einen sehr guten und berechtigten Post. Daher habe ich ihn auch in Summe zitiert. Der Zertifikatehandel hat mehrere Schwachstellen. Diese liegen aber in erster Linie in der Umsetzung und nicht in der Idee. Ich gehe mal auf die dümmsten Fehler ein:
- Die Zertifikate wurden zu Beginn verschenkt
- In schwachen Wirtschaftsphasen ist man dem Drang erlegen, doch noch etwas mehr zu emittieren.
- Nur der Strom war betroffen
- Der Preis von Null war schon Nonsens, ist aber auch heute noch viel zu gering
Neben den offensichtlichen Fehlern gibt es weitere Probleme. Es gibt Aarbitragemöglchkeiten im Ausland. Das könnte man mit Zöllen beheben.
Und auch hier wird es ganz große Effekt nur erzielt werden, wenn man alle Länder der Erde einbezieht. Die Steuerungsmöglichkeiten könnten aber deutlich besser sein. Ich halte das Instrument für sehr wirksam, wenn es nicht halbherzig eingesetzt werden würde.
Deine Kritik kann ich aber im aktuellen Umfeld nicht wirklich entkräften
Edit: Deinen letzten Punkt hatte ich vergessen. Die Frage wäre hier nicht, ob sich die Anzahl der Autos verändert hat, sondern die Anzahl der gefahrenen Kilometer.
Geändert von Genussläufer (08.04.2023 um 13:35 Uhr).
Die Dame, die unsere Laufjacken in Bangladesch näht, arbeitet härter und am Tag vor der nächsten Lohnzahlung ist ihr Kontostand 0. Neben Deinem Fleiss verdankst Du (ich natürlich auch) Deinen Wohlstand der Tatsache, dass Du in Deutschland geboren wurdest (einfacher Zugang zu guten Bildungseinrichtungen...).
Das hast Du vollkommen Recht. Warren Buffet hat es mal schön auf den Punkt gebracht. Wenn Du in der Eierstocklotterie eine Niete ziehst, hast Du einfach schlechte Karte. Und da nannte er die Geburt in einem spannenden Geburtsort nach Längen- und Breitengrad explizit als erstes