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Alt 02.09.2021, 10:22   #299
Necon
Szenekenner
 
Registriert seit: 26.06.2012
Beiträge: 7.744
Zitat:
Zitat von biologist Beitrag anzeigen
Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Mir fehlt KOMPLETT die Phantasie, dass das passieren wird. Und das Problem sehe ich nicht bei fehlenden Radwegen, sondern schlichtweg bei der Faulheit der Menschen. Ja, es ist nicht immer Faulheit sondern auch Zeitdruck, aber mal ganz sicher nicht in dieser Masse, wie sich das auf den Straßen präsentiert.

Ich wohne in Südhessen, es ist hier komplett flach und ich finde das Angebot an Radwegen recht ok. An der Faulheit der Menschen ändert das genau gar nix. Wenn ich morgens meine 30k zur Arbeit fahre, dann sehe ich bei schönen Wetter vielleicht so ein Dutzend Radfahrer. Gleichzeitig halt hunderte von Autos. Und das, obwohl in der Nähe noch eine Autobahn verläuft.


Beispiele aus der Nachbarschaft:
Nachbar1: Fährt jedes WE an beiden Tagen 1km mit dem Auto zum Bäcker, um Brötchen zu holen. Der geht laufen, der spielt auch Fußball, der ist auch nicht fett. Das Rad steht, genau wie das Auto, in der Garage.

Nachbar2: Fährt mit dem Auto zur Arbeit. Die ist 3km weg. Wie gesagt: Alles komplett flach. Könntest sogar schön durch die Felder fahren mit dem Rad, dann siehst nicht mal Autos. Auch der ist nicht fett. Auch da steht das Rad in der Garage.

Nachbar(n)3: Haben einen Laden in 5km Entfernung. Die fahren oft genug sogar mit zwei Autos hin. Im Anschluss dann wieder heim und von hier dann mit dem Auto ins Fitnessstudio. Oder man führt den Hund halt mit dem eBike (!) aus.

Nachbar4: Ist fett. Den habe ich in den zehn Jahren, in denen ich hier wohne, vielleicht 3mal zu Fuß laufen sehen, aber hunderte Male mit dem Rad. Wurde unser Sohnemann und u.a. auch deren Tochter eingeschult. Der Schulweg ist so etwa 600m lang. Und jetzt rate mal, ob der da mit seiner Familie zu Fuß hingelaufen ist.

Und dann sehe ich manchmal noch andere Nachbarn, die fahren ihre Kinder ernsthaft mit dem Auto zur KiTa. "Ernsthaft" deswegen, weil die KiTa ist im gleichen Wohngebiet - da reden wir von 150m. Das ist diesen Menschen nicht peinlich! Ne andere Nachbarin ist mit dem Auto mal hier im Wohngebiet 150m zu Freunden gefahren. Wir haben dann noch gewitzelt und sie meinte dann toternst, dass sie ja was transportieren musste. Ja, musste sie: Ein 2kg-Netz mit Zwiebeln.


Da könnte ich hier noch 20 andere Beispiele bringen - für mich geht diese ganze Faulheit halt schon in der Nachbarschaft los. Tja, aber sie alle tun ja nichts, was nicht rechtens wäre. Die Meisten von denen gehen auch in der Freizeit radeln oder laufen. Aber dass man Sport/Bewegung auch schön in den Alltag einbinden kann, das scheint, machen wir uns nix vor, für die meisten Menschen undenkbar zu sein. Völlig egal, ob das eine innere Einstellung ist und ob man sich bewegen möchte.

Ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass sich das ändern wird. Viele Kinder kriegen es ja schon von den Eltern vorgelebt, in dem sie in immer fetteren Karren direkt auch zum Schulhof gekarrt werden. Da bin ich mal sehr gespannt, ob die Generation nach mir (und das meine ich gar nicht ketzerisch), die ja offenbar vermehrt für ökologische Werte steht, tatsächlich auch noch so "grün" ist, wenn es darum geht, den eigenen Arsch bewegen zu müssen.


Dass Radwege oft kacke sind, da brauchen wir nicht drüber reden. Aber selbst wenn sie gut sind, dann ändert das nix an der Grundeinstellung der Menschen. Und über das Gejammere, dass es zu warm, zu kalt, zu windig oder zu dunkel ist, haben wir da noch nicht mal geredet.

Zitiere meine Aussage hier in zehn Jahren gerne wieder und stelle mich an den Pranger, wenn ich Unrecht habe/hatte. Ich sage auf jeden Fall: Das wird sich nicht ändern. Nicht in Deutschland. Was ich daraus ziehe ist: Dann habe ich wenigstens auf den Radwegen meine Ruhe :-)
Genau aus diesen Gründen sollte man anfangen das man Autofahren so schnell wie möglich unattraktiv macht (egal ob konventionelle Treibstoffe oder E-Autos).Spritpreise in die Höhe (jaja die armen geringen Einkommen, die könnte man komplett von der Steuer befreien, dann können sie sich den Sprit für das Auto, das sie nicht haben leisten); Weniger Parkmöglichkeiten, Fahrbahnen verringern, Tempo drosseln, härtere Strafen, mehr Kontrollen usw
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