Zitat:
Zitat von Plasma
Als Verkehrsteilnehmer darauf zu beharren, dass man das tun darf, was auch erlaubt ist, liegt für mich irgendwo zwischen Spießertum und Altersstarrsinn.
Vernünftige und sozialverträglich Menschen realisieren durchaus, dass es nicht immer und überall sinnvoll ist, das zu tun, was das Gesetz hergibt.
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Genau!
Indessen: weil ich sowohl alt als auch spießig bin und noch dazu unvernünftig und soziophob, bewege ich mich gelegentlich sogar jenseits dessen, was das Gesetz so hergibt.
In einer akuten Situation vitaler Bedrohung bin ich als der lebende Beweis für die Existenz des Freudschen Todestriebes anzusehen, wenn ich dem GTI-Fahrer auf dessen Attacke hin kurzerhand den langen Finger zeige.
Das ist mit Sicherheit etwas gefährlich und unter Umständen auch ein wenig dumm, bewahrt mich aber mittelfristig vor der Entwicklung eines stressassoziierten Magengeschwürs, welchem anheimzufallen ich immer genau dann bedroht bin, wenn ich neutestamentarische Milde walten lasse und schneidende Kommentare im Stil von „benutz den Radwege, Du Schlampe“ unkommentiert lasse.
Aber in der Theorie hast Du völlig recht. In einer idealen Welt, in der man nicht auf dem Weg zur Arbeit geschnitten, angehupt und beschimpft wird, praktiziere ich nicht nur kadavertreue Gesetzesadhärenz, sondern bin noch dazu noch von ausgesuchter Höflichkeit.