Kurz notiert:
Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz der Uno-Frauenrechtskommission
In Saudi-Arabien müssen Ehefrauen ihrem Mann gehorchen, so will es das Gesetz. Trotzdem erhält das Königreich nun den Vorsitz im wichtigsten Uno-Gremium zum Thema Gleichberechtigung.
[…] Mit Reformen, wie etwa der Erlaubnis zum Autofahren für Frauen, versucht Saudi-Arabien, sein Image nach außen aufzupolieren. Zugleich herrschen in dem ultrakonservativen Land jedoch weiter zutiefst patriarchale Strukturen.
Das Gesetz schreibt etwa vor, dass eine Frau die Erlaubnis eines männlichen Vormunds einholen muss, um zu heiraten. Ist sie dann verheiratet, muss sie ihrem Mann in »angemessener Weise« gehorchen. Von ihrem »Gehorsam« hängt unter anderem ihre finanzielle Unterstützung ab. Als »ungehorsam« zählt eine Ehefrau beispielsweise, wenn sie sich ohne »berechtigten Grund« weigert, mit ihrem Mann Sex zu haben, in der ehelichen Wohnung zu leben oder mit ihm zu reisen.
Menschenrechtlerinnen werfen dem saudischen Königshaus vor, es täusche den Reformwillen nur vor. Öffentliche Kritik, vor allem von Aktivistinnen, wird oft mit drakonischen Haftstrafen belegt.
SPON