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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Zukunft des Triathlons in Deutschland
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Alt 14.07.2018, 21:16   #8
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Dan Lorang Beitrag anzeigen
...
Mein erstes Thema wäre:
Ist die Kurzstrecke für Jugendliche in anderen Ländern attraktiver als in Deutschland?...
Ich schreib' mal als Vater von drei Kindern, von denen zwei triathlonbegeistert sind, und einer auch selbst im Leistungssport aktiv ist, was ich darüber denke, ohne dass ich aber die Situation in anderen Ländern im Detail kenne:

Nein, glaube ich nicht. Die wenigen Jugendlichen, die sich für Triathlon begeistern (die meisten interessieren sich ja ohnehin eher für Mannschaftssportarten) holen sich ihre Rollenvorbilder im Netz international und da spielt die sportliche Misere der Deutschen, die nun schon ein paar Jahre andauert, nicht wirklich eine Rolle.

Meine Tochter z.B. bekam schon leuchtende Augen bei den unermüdlichen Ausreißversuchen auf dem Rad von Flora Duffy als diese Bemühungen (vor drei und vor vier Jahren) noch brotlose Kunst waren und Duffy ein ums andere Mal wieder vom Hauptfeld geschluckt wurde oder von Jorgensen auf den letzten Laufkilometern überlaufen wurde. Meiner Tochter war es damals ziemlich egal, für welches Land Duffy startete. Bei meinem Sohn war es ein paar Jahre früher Frodeno, aber dass der zufällig Deutscher war spielte dafür meiner Meinung nach keine besonders große Rolle. Übrigens halten die Südafrikaner Frodeno nahezu für einen der ihren, da er dort aufgewachsen ist und seit seiner Heirat ist er in der Sicht der Australier auch noch zu mindesten 50% Australier. Immerhin spricht er ja auch besseres englisch als die meisten Australier. Was ich eigetlich ausdrücken will: Rollenvorbilder sind (zumindest für Jugendliche) heutzutage international und diesen Trend nutzen ja auch die globalen Marken, wie Puma, Adidas, Nike die Stars wie Bolt, Ronaldo, Woods usw. weitgehend osgelöst von deren Herkunft promoten.

Zurück zum Triathlon:
Ironman- oder Mitteldistanzrennen sind zum Zusehen gerade für Jugendliche sterbenslangweilig und auch zum selber Sport treiben eignen sich in dem Alter nur kurze actionreiche Rennen (andere Rennformate sind ja aus guten Gründen in Deutschland für Heranwachsende auch gar nicht erlaubt)

Zitat:
Zitat von Dan Lorang Beitrag anzeigen
... Was läuft gut?
-
....
Überwiegend gut läuft meines Erachtens nach in Deutschland die Nachwuchs-Arbeit in den Landesverbänden, sei es Bayern, Baden-Württemberg, NRW, Saarland, oder auch in Potsdam und Neu-Brandenburg, wobei ich mir allerdings bei manchen Stützpunkten schon oft die Frage gestellt habe, ob dort die Jugendlichen in der Breite nicht oft zu früh schon zu viel machen.

Wenn man sich die Lebensläufe aktueller internationaler Top-Stars ansieht, findet man wenige, die schon in sehr jungen Jahren (also unter 17 oder 18) mehr als zwei Stunden am Tag trainiert haben. Viele haben sogar erst mit 20 oder noch später so richtig Zugang zum Leistungssport gefunden wie z.B. Duffy, Jorgensen, Zaferes.
Andererseits gibt es durchaus einige der heutigen Stars, die auch schon als Jugendliche sehr viel trainiert haben, wie z.B. die Brownlees, oder auch Mola und Louis. Manche Jugendlichen scheint quantitatives Training also durchaus zu bekommen, andere laugt es aus und sie sind später im Erwachsenenalter kaum noch steigerungsfähig oder verlieren sogar die Lust am Leistungssport.

Das im Einzelfall herauszufinden ist meiner Meinung nach die eigentliche Kunst von Tainern, die im Nachwuchs-Leistungssport engagiert sind.

Geändert von Hafu (14.07.2018 um 21:29 Uhr).
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