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Alt 24.03.2024, 13:50   #5466
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.739
Ja, da sind wir doch weitgehend d'accord, denke ich.
Über das Thema könnte man wochenlang philosophieren.
Die Diskussion (auch in der BW), welche Regionen welche Ausbildung, Fähigkeit, Können haben müssen, sind endlos, hin und wieder tauchen mal wieder neue Ansätze auf, werden aber nie umgesetzt.
Ich glaub, das letzte, was ich in die Richtung vor geschätzt drei Jahren gehört hab, war ne Unterscheidung in A, B und C, Klettern/Bergsteigen, was überall notwendig ist, wo es Klettermöglichkeiten gibt, quasi somit für alle Regionen und Bereitschaften, weil wo das nicht notwendig ist, kann die Feuerwehr/Höhenrettung (die sich sonst in der Regel mit 'künstlichen' 'Hindernissen' (Häuser, Türme, Krane, Windräder etc.) bescheidet) mitübernehmen, Ski-/Schnee-/Lawinenausbildung für alle Gegenden, wo das notwendig ist inkl. Lift-/Seilbahnrettung und das dritte weiss ich gar nicht mehr, Baumrettung, Höhlenrettung, Canyonrettung (wobei da schon wieder die Frage ist, ob da nicht Wasserwacht o.ä. abdecken könnte, ist ja deren Metier)?

Irgendwie setzt sich dann aber immer wieder die Attitüde durch, wo Bergwacht draufsteht, müsse auch Bergwacht drin sein, also alle Nasen müssen alles können.
Das wäre, bzw. würde man die Konsequenz daraus ziehen, die Ausbildung nicht den Regionen zu überlassen, die eigene Präferenzen setzen (können), sondern sie bayernweit einheitlich zB. in Bad Tölz (da gibts ein (allerdings auch durchgehend eh schon 100% ausgelastetes Schulungszentrum) durchzuführen, wiederum ein Brett für alle Nicht-Alpengegenden.

Selbst die Allgäuer bis Berchtesgadner haben schon nimmer den krassen Zulauf wie einst von jenen, die mit Vier vom Opa, Vater, Onkel das erste Mal mit in die Berge geschleift wurden, sich blind ungesichert im ausgesetzten Gelände bewegen und quasi schon mit Skiern an den Füssen auf die Welt kamen, nicht zu reden von uns Flachlandtirolern, wo, wenn ich mich beispielsweise bei uns so umgucke, mehr als die Hälfte zum ersten (aber auch letzten) Mal im Schulskikurs auf Breddln standen, aus der Boulderecke zum Schnuppern kommen und nur im wenig besseren Idealfall schonmal Seilkontakt hatten, nicht zu reden davon, eigenständig ne alpine Mehrseillänge planen, organisieren und klettern zu können.
Die fahren bei uns ins Tannheimer Tal/aufs Gimbelhaus, klettern die wesentlichen Routen n paarmal und hoffen, dass sie beim Eingungstest den Weg nochmal finden und keinen Bock schiessen.

Ist ja mein Lamento, dass Typen, die quasi mit nix als schonmal nen Klettergriff beim Bouldern in der Hand gehabt zu haben daherkommen, anderereits aber auch nicht schon vor >40Jahren das Skifahren gelernt haben und dementsprechend 'oldfashioned' unterwegs sind (die in meinem Alter, auf die das zutrifft, sind eben schon so lang mit den Prüfungen durch, dass man ihnen das damals in der Kenntnis, dass man denen das nimmer anders beibringt, so durchgehen liess), und alles auswendig lernen in zwei oder unwesentlich mehr Jahren durch die Ausbildung marschieren, während sich gerade die eh bereits bergaffinen schwer tun (bin darunter ja nicht das einzige Beispiel).

Insofern denke ich, deine beiden Beispiele drehen sich auch um Kamerad/inn/en ausm Flachland, weil Anwärterstatus haste streng genommen erst, wennst beide Eignungstests hast, und im Alpenbereich bestehste die nie und nimmer, wennst blockiert im Fels hängst oder nix mit Steigeisen anfangen kannst.
Da könnt ich dir auch aus unseren Reihen ohne Zögern oder Nachdenken ne handvoll Kandidat/inn/en aufzählen...


Andererseits: wir waren gestern bei der Aktion 'Sauberer Landkreis' beteiligt.
Bei der anschliessenden Brotzeit haben wir uns ausgiebig über unsre Ausbildung ausgetauscht und sind uns durchgehend einig, dass wir das irgendwie selbst anpacken müssen mit Leuten, die wissen, worums geht und was konkret gefordert wird.
Und dasses unmöglich ist wie bei uns letztes Jahr mit Sommerrettung, dassd im Juni/Juli alles mal gezeigt kriegst und dann alleingelassen wirst oder die Leuts zum Eignungstest fahren und hinterher meinen, wennse gewusst hätten, was ihnen da abverlangt wird, wärense gar nicht mitgefahren.
Das kann einfach nicht sein, im Winter bzw. der Winterausbildung läuft ja gar nix, schon seit ich dabei bin, nullo, ausser n bissl Theorie in Lawinenkunde und anhängigen Themen, die aber so komplex sind, dass ich sie mir so oft wie es ging und von unterschiedlichen Leuten angehört hab unds praktisch immer geübt hab, wenns irgendwie einzurichten war.
Ich bin zuversichtlich, dass wir so mit denen, die wirklich bergsportaffin sind, ne gute Truppe zusammenkriegen, mit denen man erstens gern, gut und sicher(!) auch mal privat Freizeit verbringen und dann eben zweitens auch ohne Angst in nen Einsatz gehen kann.






Jo, und eigentlich wollt ich dieses Wochenende los und mir n paar Autos angucken.
Nachdem einer, bei dem ich mir eh dachte, 'if an offer seems too good to be true, it probably is' (ein rostfreier, 25Jahre alter Subaru???) sich nimmer meldete, hab ich die andre Karre aufs Osterwochenende, nen Besuch in Regensburg (ich liebs jetzt schon... ) und Treffen mit ein paar Spezln gelegt und mich stattdessen ernsthaft damit befasst, die aktuelle Karre nochmal so zu überarbeiten, dass ich sie noch zwo Jahre fahren kann statt ne andre mit gleichem oder mehr Aufwand vor der Presse zu retten.
Naja, schaumermal.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.

Geändert von sybenwurz (08.04.2024 um 11:29 Uhr).
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