Als ehemaliges Weichei und Frostbeule, der im letzten Jahr als harte Sau das Licht der kalten Winterwelt erblickt hat kann ich beide Seiten betrachten.
Ich hab damals mehrstündige Rollenaction durchgezogen und kann nur sagen: Das ist hübsch effizient. Unter der Woche ist es mir im Dunkeln zu haarig und da fahre ich dann auch auf der Rolle (die zum Spinningrad geworden ist). Wer 4h lang GA auf der Rolle fahren will, wird nen dollen Trainingseffekt haben. Aber mittlerweile geh ich da nicht mehr länger als 2h drauf. Am liebsten für Intervalle.
Jetzt kommt das sprichwörtlich große ABER:
4h Rolle ist doch einfach nur ätzend! Rolle ist ein Behelf, aber doch keine Alternative zum Radfahren. Für mich ist Radfahren ein Landschaftserlebnis, eine Katharsis für Körper und Geist und einfach ein herrlicher Sport. Wenn ich Radfahre geht meine Seele spazieren. Das hört sich klischeehaft abgedreht an, ist aber einfach so. Und da spielt es auch keine so große Rolle, ob meine Füße in den tollen Winterradschuhen irgendwann zu Eisklumpen werden. Die werden ja später wieder warm. Krank geworden bin ich davon auch noch nicht.
Rollefahren ist ein Werkzeug für den ehrgeizigen Sportler und eine Ergänzung zum Rollieren aber kein Ersatz.
Übrigens war für mich diese "Kackpunkt"-Aktion von Klugschnacker der endgültige Durchbruch zum Allwetterfahrer. Seit der 75km bei Schneeregen mit Fuxx Fahrt haut mich nichts mehr so richtig um. Und als ich gerade mit nem Freund bei leichter Kälte geradelt bin, haben wir uns über die spaßigsten Touren des letzten Jahres geredet. An Nummer 1 waren 106km am Ostersonntag bei Drecksdrecksdrecksregen. Sowas bleibt besser im Gedächtnis als 120km auf Malle bei 23°C - heiter bis wolkig.
Und ganz nebenbei ist das exzellente Mentalmunition im Wettkampf :-)
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