Man kann das ganze Szenario nur als mehr als exotisch bezeichnen, und sich die Frage stellen wer um alles in der Welt auf die Idee kommt im gottverlassendsten Winkel der Welt Radrennen zu veranstalten.
Als ich das Bild von Anna mit ihrer offensichtlich zum Glück nur leichten Gesichtsverletzung gesehen habe dachte ich mir ob die UCI oder wer sonst noch für die Austragung so eines Rennen verantwortlich ist im Vorfeld besondere Konditionen für die medizinische Versorgung der Fahrerinnen bei Unfällen aushandelt und diese dann in den wahrscheinlich vorhandenen Privatkliniken die der sozialen Oberschicht vorbehalten sind stattfindet. Und was passiert nach einem im Radsport nicht so abwegigen schweren Unfall mit zb einer ernsten Kopfverletzung oder Knochenbrüchen oder Organverletzungen.
Wenn man bei Wikipedia nachliest dann findet man El Salvador als Land mit einer ausufernden Kriminalitätsrate und Bandenwesen, und in der Gesetzgebung finden sich ua.drakonische Strafen für Schwangerschaftsabbrüche.
Mir tun die Fahrerinnen leid die zum Start an solchen Destinationen vergattert werden.
Bei den Männern fällt mir als Gegenpart die Tour of Ruanda ein wo 2025 sogar die Radweltmeisterschaft stattfindet. Als älteres Semester habe ich noch die Berichterstattung über den Völkermord der Hutu Volksgruppe an der Tutsiminderheit in Erinnerung wobei davon bis zu 75 % oder 1000.000 Menschen der Gewalt zum Opfer gefallen sind und getötet wurden. Neben Militäreinheiten, paramilitärischen Gruppen, Verwaltungsbeamten haben sich auch Teile der Zivilbevölkerung am Genozid beteiligt. Wenn man davon ausgeht dass in den Militärgruppen im Jahr 1994 vorwiegend Personen in den 20igern eingebunden waren, dann kann man sich anhand der Zeitspanne bis zur bald stattfindenden Weltmeisterschaft ausmalen, dass in der Begegnung mit ortsansässigen Personen mittleren Alters etliche dabei sein werden die am damaligen Genozid aktiv beteiligt waren.
Ich finde es einfach unverständlich wie in solchen Staaten Radrennen veranstaltet werden können.
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