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tri-guy1 11.07.2013 19:16

Ursachen für tödliche Badeunfälle? Wie vermeiden?
 
Hallo,

im Sommer vergeht keine Woche ohne Nachricht von tödlichen Badeunfällen. In meiner Heimatstadt ist es dieses Jahr schon an mehreren Seen passiert. Darum frage ich mich:

Woran genau sterben Menschen, die in Gewässern ertrinken?
Wie kann man das vermeiden?

Ich denke, dass ein großer Teil der Bevölkerung durchaus schwimmen kann und über ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand verfügt. Deshalb sind die Ursachen vermutlich vielfältig und komplex.

Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.

gruß, tri-guy1

anneliese 11.07.2013 19:46

Zitat:

Zitat von tri-guy1 (Beitrag 925407)
Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.

Nicht alleine schwimmen, sich nicht übernehmen, nicht völlig betrunken/high ins Wasser, nicht bei Nacht schwimmen, Badeverbote beachten, nicht in Strömungen schwimmen und evtl Notfall-Equipment. Bei Herzstillstand oder so hilft das allerdings auch nicht.

TriSG 12.07.2013 07:08

Leider gibt es unwahrscheinlich viele erwachsene auch in Deutschland (nicht nur Ausländische Mitbürger) die nicht schwimmen können.
Ich erlebe es bei uns im Schwimmbad, jetzt in der Zeit vor den Sommerferien, täglich, dass nach Schwimmkursen für Erwachsene gefragt wird. Viel dramatischer sind aber nicht erst die Erwachsenen, sondern, dass viele Familien mit ihren Zöglingen immer später ankommen. Die meinen dann, wenn die kinder in die Weiterführende Schule kommen sollten die schwimmen lernen, was natürlich viel zu spät ist.
Ein anderer Grund ist, dass sehr häufig, bei sowieso schon Kreislaufgeschwächten Menschen, vergessen wird, sich langsam abzukühlen und nicht vollkommen überhitzt ins Wasser zu springen.
Leichtsinnigkeit durch Alkohol und Drogen, muss man denke ich nicht näher anbringen?!
Und zu guter Letzt auch noch Leichtsinningkeit der Badenden nicht auf Gefahrenhinweise zu achten. zB das Baden in Baggerseen.
Oft hat es einen Grund, wenn Baden und schwimmen verboten ist.

Matthias75 12.07.2013 08:56

Zitat:

Zitat von tri-guy1 (Beitrag 925407)
Woran genau sterben Menschen, die in Gewässern ertrinken?

Wie du selbst schon geschreiben hat, gibt es viele Gründe. Als alter DLRGler lese ich die entsprechenden Berichte natürlich nochmal aufmerksamer und überlege mir, ob und wie ich selbst solche Situationen vermeiden kann.

TriSG hat's die Hauptgründe ja schon zusammengefasst: Mangelnde Schwimmkenntnisse und Leichtsinn

Leider können eben nicht so viele schwimmen, wie man denkt. Der Anteil, der gut und sicher schwimmt ist sicher nchmal kleiner. Und geradei n Freigewässerr eicht es nicht aus, dass man im Bad mal 8 Bahnen für sein Jugenschwimmabzeichen geschwommen ist. Der Rand/das Ufer sind halt doch weiter weg als 10m.

Zum Thema Leichtsinn gibt's aktuel bei SPON ein Interview.

Zitat:

Zitat von tri-guy1 (Beitrag 925407)
Wie kann man das vermeiden?

Wie kann ich mich bei regelmäßigem Freiwassertraining vor dem Ertrinkungstod schützen? Klingt etwas dramatisch, aber genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich im Sommer Nachrichten höre.

Wenn man alle Möglichkeiten aufzählt, liest sich das vermutlich wie die Baderegeln :Cheese:

1. Genau über das Gewässer informieren, in dem man schwimmt: Gibt es Strömungen, Gebiete mit Wasserpflanzen, Bootsverkehr etc..

2. Auch wenn's vielleicht uncool ist: bewachte Gewässer wählen. Gerade am Wochenende sind an vielen See ehrenamtliche Wachen der DLRG, der Wasserwacht etc. mit gut ausgebildeten Helfern.

3. Wenn bewachter Strand/See, durchaus mal ein paar Worte mit den Rettungsschwimmer wechseln. Keine Angst, die Jungs sind zwar manchmal etwas strange, aber das trifft auf die Aueßndarstellung vieler Triathleten ja auch zu ;)
Die Jungs können einem schonmal sagen, wie gefährlich das schwimmen ist. Zudem kannst du die sicher fragen, ob sie mal ein Auge auf dich werfen können.

4. Nicht alleine schwimmen oder jemand am Ufer Bescheid geben, wo und wie lang man schwimmen will. Hierzu eine Anmerkung: Rucksäcke, die längere Zeit herrenlos am Ufer liegen, sind für die Rettungskräfte häufig ein Alarmzeichen, vor allem, wenn dann andere Badegäste beobachtet haben, dass der Besitzer vor längerem ins Wasser gegangen ist. Gerade an größeren See kann das dazu führen, das größere Sucheinsätze gestartet werden. Am Bodensee sind dann z.B. ruckzuck 5-6 Boote der DLRG + WSP + Hubschrauber mit Wärmebildkamera unterwegs. Keine angst, passiert nicht gleich nach 'ner halben Stunde, aber wenn man eine sehr lange Schwimmeinheit plant, kann's nicht schaden vorher jemand Bescheid zu geben, der sich dann aber auch bei Überschreiten der Zeit Sorgen machen kann.

4. Für gute Sichtbarkeit sorgen. Nicht nur, damit die Segler einem icht die Rübe abfahren, sondern auch, damit man vom Ufer aus besser beobachtet werden kann.

5. Immer in Ufernähe bleiben oder Rettungsmittel (eins wurde ja schon genannt) mitnehmen.

Anosnsten kann ich jedem nur empfehlen, mal über den Winter einen Rettungsschwimmkurs zu machen. Ist mal eine nette Abwechlung im Training. Inhalt der Kurse ist neben der Fremdrettung auch die Eigenrettung, die "Vorsorge" und z.B. wie man Schwimmer mit Krämpfen oder Erschöpfung unterstützen kann.

Matthias

KernelPanic 12.07.2013 09:24

Guter Post, Matthias.

Ich will noch hinzufügen, dass einem vom "Geschaukel" bei Wellengang schlecht werden kann. Das wusste ich auch nicht, bis es mir mal passiert ist. Obwohl ich mich als einigermassen sicheren Schwimmer einschätze und auch einen Neo anhatte, habe ich es nur mit grosser Mühe wieder an das Ufer geschafft.

soloagua 12.07.2013 09:56

Das meiste wurden von Matthias und Kernel schon geschrieben. Die gleiche Beobachtungen mache ich als DLRGler auch.

Es ist wirklich traurig, dass immer mehr Kinder nicht mehr sicher schwimmen können. Wenn sie Glück haben, machen sie vielleicht noch das Seepferdchen und können sich über Wasser halten... damit meinen dann viele ist die "Pflicht" getan. Die Kinder können dann ja aus Sicht der Eltern schwimmen.

Allerdings sind diese "Schwimmer" dann oft in Seen völlig überfordert. Da gibt es keinen Rand mehr an dem man sich festhalten kann...
leider rächt sich das dann oft im jugendlichem Alter und dem Uebermut in einer Clique nachts Schwimmen zu gehen. Alkohol und Drogen geben dann leider oft das nötige Quentchen um nicht mehr an's Ufer zurück zu kommen.

Im letzten Openwater-Schwimmtraining fand ich es auch erschreckend, wie viele "Triathleten" gar nich wissen, was sie machen können, wenn z.B. ein Krampf im Wasser auftritt...

Prof.Schwimm 12.07.2013 13:22

ich hatte gestern einen Vater im Bad dem ich seinen Sohn ein Seepferdchen abnehmen sollte. Es ging schon los mit dem Sprung vom Beckenrad der aus der Hocke war. Der Kleine 4 Jahre hat mit Muh und Not die 25 Meter geschaft im Hundepaddel Stiel. Ich habe den Vater darauf hingewiesen das dies nichts mit den ersten Grundfertigkeiten des Schwimmen zu tun hat. Der Kleine soll erst mal halbwegs das Schwimmen lernen.
Der Vater: ob ich mir bewusst bin was ich damit seinem Kind antue, er hat sich doch so angestrengt, das wäre toll demotivierend für das Kind und sein Sohn der 19 ist und jetzt einer der besten Schwimmer sei hat mit der gleichen Technik( Hundepaddeln) damals auch sein Seepferdchen bekommen usw

Ich habe ihm erklärt das Schwimmen nicht Hundepaddeln ist, und das dass nicht gegen sein Kind gerichtet ist. Da das Kind sonst in eine Sicherheit gewogen wird die es nicht hat. Er solle sich dann eben einen anderen Prüfer suchen.

Trimichi 12.07.2013 13:52

Zitat:

Zitat von Prof.Schwimm (Beitrag 925737)
ich hatte gestern einen Vater im Bad dem ich seinen Sohn ein Seepferdchen abnehmen sollte. Es ging schon los mit dem Sprung vom Beckenrad der aus der Hocke war. Der Kleine 4 Jahre hat mit Muh und Not die 25 Meter geschaft im Hundepaddel Stiel. Ich habe den Vater darauf hingewiesen das dies nichts mit den ersten Grundfertigkeiten des Schwimmen zu tun hat. Der Kleine soll erst mal halbwegs das Schwimmen lernen.
Der Vater: ob ich mir bewusst bin was ich damit seinem Kind antue, er hat sich doch so angestrengt, das wäre toll demotivierend für das Kind und sein Sohn der 19 ist und jetzt einer der besten Schwimmer sei hat mit der gleichen Technik( Hundepaddeln) damals auch sein Seepferdchen bekommen usw

Ich habe ihm erklärt das Schwimmen nicht Hundepaddeln ist, und das dass nicht gegen sein Kind gerichtet ist. Da das Kind sonst in eine Sicherheit gewogen wird die es nicht hat. Er solle sich dann eben einen anderen Prüfer suchen.

+1:Blumen:


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