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-   -   Unfälle und unfaire Wettkämpfe hausgemacht? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=1333)

fraraf 23.07.2007 15:42

Unfälle und unfaire Wettkämpfe hausgemacht?
 
Ich habe gestern meinen vierten Triathlon (Allgäu Classic) gefinisht.
Doch was ich vorher, beim Bewerb und hinterher erlebt habe, fand ich teilweise weniger schön.
Da gibt es am Anfang eine Onlineausschreibung mit einem Teilnehmerlimit von 600 oder 700 Teilnehmern, was dann aber
widerrufen wird, um dann tatsächlich mit mehr als 1000 Teilnehmern die Veranstaltung zu starten.
Bei der Wettkampfbesprechung wird noch an die Teilnehmer appeliert, umsichtig und vorsichtig Rad zu fahren und gemutmaßt,
ob die Radstrecke denn die mehr als 1000 Teilnehmer verkraften
würde, um aber gleichzeitig auf die Tradition des Massenstarts bei
der Veranstaltung hinzuweisen.
"Wellenstarts" würden hingegen objektiv eine bessere Verteilung der Teilnehmer auf der Radstrecke bedeuten.
Ich weiß nicht, ob der schreckliche Unfall durch eine geringere
Teilnehmeranzahl oder durch Wellenstarts hätte vermieden werden können, doch einen faireren Bewerb auf der Radstrecke hätte er allemal bedeutet, denn im hinteren Drittel wurde wie bei einer RTF oder Radmarathon gefahren. Doch die wenigen? Wettkampfrichter waren wohl im vorderen Feld zu sehr beschäftigt.
Gibt es denn überhaupt ein Interesse von Veranstalterseite das
Windschattenverbot konsequent durchzusetzen?

Matthias 23.07.2007 15:59

Zitat:

Zitat von fraraf (Beitrag 32226)
Gibt es denn überhaupt ein Interesse von Veranstalterseite das
Windschattenverbot konsequent durchzusetzen?

Nein, es sei denn, die Teilnehmer blieben in großer Zahl solchen Veranstaltungen fern.

rookie2003 23.07.2007 16:17

Wenn der Unfall so passiert ist, wie bisher berichtet wurde, dann kann so etwas auch bei 100 Startern passieren.

Ich fand die Radstrecke nicht übermäßig voll, aber auch sicher nicht ideal. Die Veranstalter haben sich imho bei der WK-Besprechung selbst belogen, als sie von keinem komerziellen Interesse bei der Steigerung gesprochen haben. Was denn bitte schön dann?

WS-Kontrolle ist in Immenstadt eigentlich nur in der zweiten (rel. flachen) Hälfte der Runde möglich. Alle anderen Abschnitte sind mit den vielen Radlern schon eng und unübersichtlich genug. Was ich beobachten konnte, wurde auch nur hier kontrolliert.

Das Argument wann wollte nicht 300 Leuten absagen ist Unfug. Bei anderen Veranstaltungen gibt es auch ein Teilnehmerlimit. Wer sich zu spät anmeldet hat eben Pech gehabt. Das mag im Einzelfall zwar schade sein, aber korrekt.

Wäre dieser schreckliche Unfall nicht passiert, wäre wohl die Aufstockung wahrscheinlich gewesen. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.

Viel problematischer als auf der Radstrecke fand ich die Aufstockung auf der Laufstrecke. Die Streckenführung im Stadion-/Schulbereich Richtung Innenstadt ist für Gegenverkehr sehr (zu) eng und Überholen teilweise unmöglich. Dies hat mich als langsameren nicht unbedingt gestört/behindert. Habe diese Problem aber bei den ganz schnellen beobachtet, die teilweise bremsen mussten und sich lautstark den Weg freimachen mussten.
Ich kann als Immenstadt-Ersttäter nicht beurteilen, ob diese Stellen in den Vorjahren ebenfalls schon haarig waren, oder ob dies ausschließlich auf die erhöhte Teilnehmerzahl zurückzuführen war.

Grundsätzlich habe ich das WE im Allgäu sehr genossen und finde es eine empfehlenswerte, anspruchsvolle Veranstaltung mit Reserven bei den Wettkampfinformationen.

Ich "hasse" die elendslangen WK-Besprechungen bei so manchen Rennen (v.a. IM) wo alles bis ins letzte Detail 5 x durchgekaut wird. Als Neuling hätte ich mir aber so manches zusätzliche Detail beim Meeting bzw. in der Ausschreibung gewünscht.

Bei der Radabholung wurde außerdem nicht kontrolliert, mit welchem Fahrrad man sich aus dem Staub macht. Da hätte man sich so manches Geschoss abholen können.

Lob an die Helfer in den Wechselzonen und bei den Laben. Positiv auch das gut sichtbare Führungsboot beim Schwimmen.

ohio 23.07.2007 18:29

Ich bin dieses Jahr zum dritten mal in Immenstadt gestartet. Es war wie immer eine schöne, gut organisierte Veranstaltung!
...Aaaaaber, es waren auch mir eindeutig zu viele Leute unterwegs, sowohl auf der Rad als auch auf der Laufstrecke.
Vor allem in der zweiten Radrunde bin ich immer wieder in Gruppen von 10-15 Mann reingefahren, welche wohl zwangsläufig entstehen wenn viele (zu viele?) unterwegs sind. Was ich beobachtet habe, waren die Kampfrichter sehr engagiert und haben auch einige Leute rausgezogen.
Auch beim Laufen bin ich noch nie so oft angerempelt und an den Füßen getroffen worden.
Ich bin so ca. als 100. ins Ziel gekommen und habe mich ohne Wartezeiten an der wie immer super Zielverpflegung versorgt, wie in den Vorjahren. Aber nach einiger Zeit waren da Warteschlangen mit 20 Mann und mehr an den Ständen und ein Gedränge wie bei nem Open Air vor der Bühne. Das hatte ich vorher auch nie so erlebt.
Das hatte nicht mehr viel mit der gepriesenen Allgäuer Bodenständigkeit und Gelassenheit zu tun.

fraraf 24.07.2007 09:30

[quote=rookie2003;32230]Wenn der Unfall so passiert ist, wie bisher berichtet wurde, dann kann so etwas auch bei 100 Startern passieren.

Das ist sicher wahr, aber nicht entscheidend.
Denn die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit "Direktkontakt"
ist bei einem Teilnehmerfeld von 1000 um ein vielfaches größer als bei einem von 700 oder gar 100.
Der Veranstalter war sich im Vorfeld der Veranstaltung der Gefahr bewußt, daß 1000 Teilnehmer für die teilweise engen Straßen der Radstrecke zu viel sein würden (siehe Wettkampfbesprechung).
Natürlich haben bei jedem Unfall immer die direkt Beteiligten die
Hauptschuld, doch der Veranstalter stellt die Rahmenbedingungen
für einen fairen, unfallfreien Wettkampf.
Und diese Rahmenbedingungen haben meiner Meinung nach nicht
gepaßt.
Natürlich war die Laufstrecke auch ein "Witz".
Aber mit vielleicht ein paar blaue Flecken ist der "Direktkontakt" doch eher harmlos.


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