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Stefan K. 21.10.2022 19:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1605938)
Mir ging es in erster Linie um die Trainierbarkeit im Alter. Welche Leistungsfaktoren lassen sich gut trainieren? Und zwar in dem Sinne, dass Aufwand und Ertrag in einem möglichst guten Verhältnis stehen.

In einer Ausdauersportart wie dem Triathlon kann man durch die individuelle Verbesserung der Kraft, der maximalen Sauerstoffaufnahme und der Ausdauer Fortschritte erzielen. Meine Erfahrung mit meinen Sportlern ist, dass man bei älteren Athleten am meisten über eine Verbesserung der Ausdauer erreichen kann. Die Fortschritte, die man hingegen über eine Verbesserung der Kraft oder der VO2max erzielt, spielen meistens nur eine kleine Rolle. Letzte sind aber häufig die Ursache für Verletzungen.

Das kann man noch nach Sportarten differenzieren. Auf dem Rad vertragen die Sportlerinnen und Sportler die Intensitäten meistens gut (1-2x pro Woche). Im Laufen ist das jedoch heikel. Ein Bahntraining, dass ein 20Jähriger Woche für Woche gut wegsteckt, muss man für einen 55Jährigen praktisch halbieren. Häufig liest man jedoch eher gegenteilige Empfehlungen: Für Senioren sei das Kraft- und Tempotraining anteilig zu steigern, da diese Fähigkeiten am meisten nachlassen. Da mache ich andere Erfahrungen.

Spezialitäten wie Sprünge, Bergsprints oder Bahnsprints wie 5x 200m spart man sich nach meiner Erfahrung am besten ganz. Ich kenne keinen einzigen Senior, der davon nennenswert besser geworden wäre, als er vorher war, aber viele, die sich dabei verletzten.

Aerobes Training im Bereich von GA1 und GA2 schlägt hingegen immer gut an. Wer bisher 30 Kilometer pro Woche lief und auf 45 Kilometer steigert, wird sich verbessern. Bahntraining, Kniebeugen und Sprünge kann man dafür weglassen. Die Verletzungsgefahr sinkt, die Trainingskontinuität steigt.

Natürlich muss man immer den einzelnen Athleten sehen. Ich akzeptiere sofort, dass Sportler auch mit anderen Konzepten Erfolg haben können.
:Blumen:

Bedeutet von den Umfängen... "Viel/mehr hilft viel/mehr" wäre für uns ab 40 der empfehlenswertere Weg?

Nepumuk 23.10.2022 19:29

Zitat:

Zitat von Stefan K. (Beitrag 1687527)
Bedeutet von den Umfängen... "Viel/mehr hilft viel/mehr" wäre für uns ab 40 der empfehlenswertere Weg?

Ich würde es anders herum formulieren: Vermeide alles, was verletzungsanfällig ist.

Genussläufer 09.10.2023 16:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1605938)
Mir ging es in erster Linie um die Trainierbarkeit im Alter. Welche Leistungsfaktoren lassen sich gut trainieren? Und zwar in dem Sinne, dass Aufwand und Ertrag in einem möglichst guten Verhältnis stehen.

Ich habe mir gerade Schnell + fit ab 50 von Joe Friel reingezogen. Das fand ich alles sehr einleuchtend. Kernthesen:

- von allen Komponenten geht die VO2max als erstes verloren
- hochintensives Training ist die wichtigste Medizin
- Krafttraining wird mit zunehmenden Alter auch wichtiger

In Summe fand ich das Buch lesenswert und kurzweilig. Es gibt anschauliche Graphiken, die einem den zu erwarteten Leistungsverlust vor Augen halten. Die Erwartungshaltung wird nicht zu hoch gesetzt und dennoch ist es motivierend.

Das könnte eine spannende Grundlage sein, um das Thema mal wieder aufzufrischen. Habt Ihr das Buch mal in Händen gehalten oder gelesen? Und wie ist Eure Meinung dazu?

merz 09.10.2023 20:15

Liegt bei mir auf dem Stapel für Winterlektüre, bei. durchblättern eben üblicher guter Friel, werde es vorziehen :)
Erster Satz ist wie bei jedem Klassiker schon mal super. :cool:

m.

DocTom 09.10.2023 21:58

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1724837)
...
- hochintensives Training ist die wichtigste Medizin
- Krafttraining wird mit zunehmenden Alter auch wichtiger
...Habt Ihr das Buch mal in Händen gehalten oder gelesen? Und wie ist Eure Meinung dazu?

Danke, mal besorgen das Buch. Mein vo2max steigt durch Bahn- und Bergsprints noch beim Radeln und Laufen, lt Garmin.
Und dann zum Blazekurs im Meridian anmelden.

Beat 09.10.2023 22:27

Danke für den Tipp

Buch gerade bestellt

Gruss Beat

mamoarmin 09.10.2023 22:35

hier mal meine Erfahrungen als 54 jähriger:
Umfang und Ausdauer verkrafte ich gut, Volumentraining bleibt bei mir auch eher erhalten wenn ich mal krank bin.
vos2 max und ballern mach ich gerne, kommt auch schnell zuwachs, der geht genauso schnell wieder
Krafttraining...mach ich gar nicht mehr, da nicht dauerhaft für mich zu betreiben, ich kille mir mit Beintraining meist meine Trainingsqualität auf dem Rad..mach ich also nicht mehr
schwimmen: viel hilft viel,kaum Tempo, dafür im Winter mit nem Shorty, der an den Schultern böse sitzt...macht micht stark und es braucht weniger Volumen, ansonsten kerneinheiten im 50 meter becken besser draussen....techniktraining mach ich , wenn ich im Verein trainiere, aber den richtigen Sinn sehe ich da nicht, 10 verschiedene Übungen zu machen.
laufen:
da mach ich alles langsam und versuche verletzungsfrei zu bleiben...bei guter radform ist auch eine gute Performance beim laufen möglich...auch wenn man nie schnell gelaufen ist..
so ist das bei mir...
Und einfach Hirn einschalten, heute im Training stand Schmetterling im Plan, mach ich nicht...kann ich nicht und verletzungsrisiko ist mir zu hoch..

bergflohtri 10.10.2023 08:20

Habe mir neulich eine Folge vom Podcast Spindgespräche angehört wo es um Training in höherem Alter ging. Da sprachen sie unter anderem von dem Franzosen der die Stundenweltbestzeit im Bahnfahren im Alter von über hundert Jahren hält. Er konnte seine Vo2 max mit gezieltem Training auf Werte über 40 steigern.
Die Kernaussage war, dass die Vo2max mit zunehmendem Alter zwar sinkt aber auch gut trainierbar ist.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen, das kurze hochintensive Intervalle die Form rasch und effektiv verbessern. Was mir auch daran gefällt ist dass im Gegensatz zu längeren EB Intervallen keine nachhaltige Ermüdung entsteht. Man ist zwar nachher etwas erledigt aber auch schnell wieder erholt.


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