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tridinski 23.02.2022 22:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1647566)
Ist das so? Das ist eine ungewöhnliche Definition des GA1-Bereichs.

Ich denke nicht dass das die eigentliche Definition ist, die ergibt sich wohl eher übers Laktat. Blummi ist ja schon ein paar Jahre auf der OD in WC bzw WTCS unterwegs und war da mal zehnter, dann auf 43 oder 27 etc., also einer von vielen. Zum Dominator wurde er gemäss dem was Olav Alexander Bu und Arild Tveiten so erzählen erst, als sie die IANS nicht mehr bei 4mmol angesetzt haben sondern bei 2,5-3. Also sehr deutlich die Intensitäten nach unten geschraubt haben. Daraus leiten sich die Trainingsbereiche ab, 4:30er Tempo = 80% IM-Pace für die aerobe Grundlage ist das Ergebnis, nicht die Eingangsdefinition.

@Sabine: etwas überspitzt formuliert hast du den langsamsten lauf des Jahres im wichtigsten Rennen des Jahres gemacht: 4:56er Wettkampf vs 4:27er Trainingspace. Das erscheint mir suboptimal. Zum Vergleich, mein Wettkampf war 4:57er, im Training war ich nur selten unter 5, insb. über den Winter so gut wie immer langsamer als 5:30, oft Richtung 6.

Ergebnisse war fast gleich, also alles gut könnte man sagen, zwei unterschiedliche Wege zum selben Ergebnis. Klar gibt's auch noch weitere Einfluss Faktoren für den Laufsplit, was wurde am Rad gezaubert, Ernährung uvm.

Beispiel2, Athlet aus meinem Verein, Plan von Klugschnacker, Training viel im Bereich 4:25 bis 4:50, Race 5:07. Sabine-Syndrom.

Vielleicht bekommen wir hier was schlaues rausanalysiert wie ich/du/er/wir alle unser Training verbessern können?

Necon 24.02.2022 06:01

Sehr spannende Diskussion und Ansätze.
Ich würde sagen ich laufe aktuell etwa im gleichen Bereich wie tridinski, die 10 in 40 hab ich sicher noch nicht drauf, aber es sollte in die Richtung gehen.
Mein Grundlagenläufe bewegen sich aktuell im Bereich 4:50 bis 5:15,
Was denke ich auch ganz gut passt der lange Lauf mit 26 km war mit 4:56 und nur minimaler Pulsdrift ab km 22-23 hätte ich den also Richtung 5:00-5:05 gelegt wäre auch die ausgeblieben.

Meine Bereiche entnehme ich von Jack Daniels über den VDot

Einen Grundlagenlauf in 4:30 kann ich mit gar nicht vorstellen, die Pace benutze ich eher für langsameren Parts bei TWLs.
Wie Sabine mit einem Jahresavg von 4:27 laufen kann ist für mich sehr beeindruckend, hätte ich den langen Lauf damit Laufen müssen, wäre es das mit dem Training für dich nächsten Tage 3-4 Tage gewesen.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen Richtung 5:30-6:00 zu laufen, das mache ich aktuell nur mit Freundin und Kinderwagen und das fühlt sich dann schon sehr sehr locker an um darüber einen Reiz zu setzen müsste ich gefühlt entweder sehr sehr lange Läufe machen oder täglich zweimal Laufen gehen um damit die wöchentlichen Km zu erhöhen

sabine-g 24.02.2022 08:31

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1647592)

@Sabine: etwas überspitzt formuliert hast du den langsamsten lauf des Jahres im wichtigsten Rennen des Jahres gemacht: 4:56er Wettkampf vs 4:27er Trainingspace. Das erscheint mir suboptimal. Zum Vergleich, mein Wettkampf war 4:57er, im Training war ich nur selten unter 5, insb. über den Winter so gut wie immer langsamer als 5:30, oft Richtung 6.

Ergebnisse war fast gleich, also alles gut könnte man sagen, zwei unterschiedliche Wege zum selben Ergebnis. Klar gibt's auch noch weitere Einfluss Faktoren für den Laufsplit, was wurde am Rad gezaubert, Ernährung uvm.

Beispiel2, Athlet aus meinem Verein, Plan von Klugschnacker, Training viel im Bereich 4:25 bis 4:50, Race 5:07. Sabine-Syndrom.

Vielleicht bekommen wir hier was schlaues rausanalysiert wie ich/du/er/wir alle unser Training verbessern können?

So kann man das natürlich sehen.
Ich finde allerdings mit knapp 54 Jahren geht die Pace in Ordnung. Zudem ich gehandicapt war, durch Quallenkontakt und dadurch 10 Schläge höheren Puls hatte.
Der Puls ist die einzige Stellgröße für mich.

Davon abgesehen bin ich nicht überzeugt dass ich durch niedrigere Trainingspace im Wettkampf schneller wäre.
Du schreibst ja im Threadtitel was von GA1 beim Laufen.
Ich bin gestern 4:27er Pace gelaufen mit einem AVG Puls von 130.
Wie bereits geschrieben lag/liegt mein Max Puls bei knapp 190.
Was bitte ist dann Ga1 oder Ga2 bei mir?
Kannst du es mir sagen?
130 scheint mir deutlich im GA1 zu liegen, vielleicht sogar im unteren GA1 Bereich.

Necon 24.02.2022 08:46

Also wenn man die Karvonen Formel her nimmt läufst du ohnehin zu langsam (meine Annahme war 50 Ruhepuls und eben deine 190 max) , wenn du dann also mit 130 durch die Gegend gondelst bist du fast noch am Schlafen ;)

Aber grundsätzlich (ohne dich alten Sack zu nennen) sind 190 max Puls für dein Alter eher ungewöhnlich, wo war der früher?)

50% to 60%
120-134
60% to 70%
134-148
70% to 80%
148-162
80% to 90%
162-176
90% to 100%
176-190

Ich würde mich aber fast wetten trauen, dass ein Training nach deinem Ansatz die meisten Sportler sehr schnell ins aus befördern würde.

Wenn man das mal auf Solomarathon überträgt. Ein ca 2:35 Läufer hat laut Jack Daniels eine Easy Pace von 4:12 - 4:35 (passt ja gut zu deinem 4:27 AVG) mit deinem Ansatz würde der ständig mit 3:40 - 3:55 herum laufen und damit permanent im Bereich 90-100% der Marathon Pace trainieren oder natürlich schneller bei Intervallen.

3:40 ist aber eher die Pace die 2:10-2:12 Läufer für den Großteil ihrer Einheiten verwenden.

Natürlich kann man das nicht 1zu1 mit Triathlon vergleichen da der mechanische Impakt durch Schwimmen und Radfahren ganz anders ist als wenn man 180 km die Woche läuft, aber um aus Sabines Ansatz mehr schließen zu können, sollte man sich das Gesamtkonstrukt ansehen.
Also wie viele km pro Woche Schwimmen / Rad / Laufen
Wie sind die Intensitäten beim Schwimmen und Radfahren.

Was wieder Sinn ergeben könnte, wäre wenn die ganzen Grundlagensachen übers Rad kommen und damit alle Laufeinheiten eigentlich Keysessions wären, aber das passt dann noch nicht zum angeführten Puls von Sabine. :confused: :confused:

Necon 24.02.2022 08:48

Eine Frage hätte noch an Sabine:
Wie schnell bist du durch die anderen Pulsbereich durch und beim Maxpuls?

Also welche Pace hast du für dein GA2, Intervalltraining und Solo 10 km WK?

lyra82 24.02.2022 08:50

Ich bin der Meinung, Pace ist bei GA1-Läufen völlig egal.
So ungefähr sagt es auch Daniels.
Einfach locker laufen, entspannte Atmung, gutes Laufgefühl, ohne Druck.
Also auch nicht zwanghaft langsam.

Es kann dann an einem Tag langsam sein, an einem anderen schneller.
Je nach aktuellem Gesamtzustand.
Wenn man sich bei einem GA1-Lauf zu einer Pace zwingen muss, ist sie schon zu hoch.

Guckt man sich hinterher die Paces dieser Läufe über ein paar Monate gemittelt an, passt das schon gut in die üblichen Tabellen, auch wenn die einzelnen Läufe recht unterschiedlich sein können.

Klugschnacker 24.02.2022 08:53

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1647599)
... die 10 in 40 hab ich sicher noch nicht drauf, aber es sollte in die Richtung gehen.

Mein Grundlagenläufe bewegen sich aktuell im Bereich 4:50 bis 5:15, Was denke ich auch ganz gut passt

der lange Lauf mit 26 km war mit 4:56

Das ist aus meiner Sicht recht flott. Ich laufe meistens langsamer.

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1647599)
Einen Grundlagenlauf in 4:30 kann ich mit gar nicht vorstellen, die Pace benutze ich eher für langsameren Parts bei TWLs.

Wir vermischen in dieser Debatte etwas die Begriffe "GA1" und "Grundlagenlauf". Aus meiner Sicht meinen sie nicht dasselbe. Das Tempo im Bereich des obersten GA1 ist für mich kein Grundlagenlauf. Beim Radfahren ist das vielleicht deutlicher zu sehen: Hier ist eine 3-Stunden-Fahrt im obersten GA1 harte Arbeit und sicher keine normale Grundlagenfahrt. Zumindest für einen gut trainierten Radfahrer.

Es geht bei den Trainingsbereichen um die Stoffwechsellage. Bei einem gut ausdauertrainierten Läufer bleibt die Laktatkurve sehr lange flach und steigt erst in der Nähe der anaeroben Schwelle stark an. Entsprechend liegt sein GA1-Bereich recht nah an der anaeroben Schwelle. Der GA2-Bereich ist dann sehr schmal. Das ist typbedingt und vom Trainingszustand her unterschiedlich.

Die langen Läufe und die Brot-und-Butter-Läufe macht man jedoch nicht im oberen GA1 sondern eher im unteren bis mittleren.

(Dass ich die langen Läufe selbst im oberen GA1-Bereich lief, lag an meinem weitaus fitteren Laufpartner, dessen Begleitung ich überaus schätze und ein Highlight in allen Trainingswochen war. Dafür musste ich mich tempomäßig etwas strecken. Außerdem war’s geil.)
:Blumen:

Antracis 24.02.2022 08:57

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1647570)

Zur Erklärung des Tempos:
Ich trainiere in der Regel für einen IM oder eine MD. Beim IM möchte ich gerne 5er Schnitt schaffen, also 4:55 - 5:05min/km, bei der MD etwa 4:30er Pace…

Ich bin auf meiner ersten MD einen Schnitt von 4:22 auf deutlich profilierter Strecke gelaufen, die meisten Grundlagenläufe waren so um 5er Schnitt, die Koppelläufe in der Buildphase auch meist langsamer um 4:50-4:40.

4:22 und schneller bin ich nur sehr selten gelaufen in wenigen kurzen TDLs oder sehr kurzen EBS (10min oder so).

Für mich funktioniert das gut, ich bin auch für meine Marathon PB (3:02) viele Läufe um 5:15 oder sogar 5:30 gelaufen.

In den Laufvorbereitungen, wo ich experimentiert habe und sehr viel im Bereich 4:40 und flotter gelaufen bin in den Dauerläufen, hatte ich stets das Problem, dass die Formentwicklung zu schnell ging. Das schlägt bei mir sehr gut an als Trainingsreiz, im schlimmsten Fall war ich 2 Monate vor dem Marathon in Topform und danach ging es bergab und die spezifischeren Einheiten haben gar nicht mehr angeschlagen.

So ist es halt bei mir. Bei Dir scheint das Problem ja nicht zu bestehen und die WK-Ergebnisse sind ja nun alles andere als schlecht. Insofern würde ich da auch nicht unbedingt erwarten, dass Du jetzt im IM-Marathon plötzlich 10 Minuten schneller läufst, wenn Du das Tempo auf 4:50 senkst, auch wenn die Studien vielleicht was anderes sagen. (Da gibt es ja aber auch immer Ausreißer, die anders reagieren, als der signifikante Durchschnitt ;) )

Zudem, wie Du ja schreibst, es liegt Dir gar nicht und damit das „neue“ Konzept zum Erfolg führt, muss ja ein Athlet dann nicht nur das DL-Tempo senken, sondern ggf. auch mehr Intensitäten einstreuen. Am Ende ist aber das DL-Tempo doch wieder oft das alte und mit den Intensitäten wird es in der Summe oft zuviel und das Ganze läuft gegen die Wand.

Ich denke, die Athleten sind individueller, als man denkt, auch physiologisch und den Kopf kann man halt auch nicht einfach abschrauben. :Cheese: Wenn die WK-Ergebnisse regelmäßig hinter den Erwartungen bleiben, wäre ein auf den ersten Blick zu hohes Dauerlauftempo sicher eine Stellschraube, wo ich versuchsweise ansetzen würde. Aber wenn es funktioniert, wozu etwas ändern.

Justmy2cents :Blumen:


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